Medizin als Murmelfertigkeit

Eine Sammlung von alten und neuen Vorschlägen zum Regelwerk

Moderator: Spieler Moderator

Antworten
Benjamin Rix

Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Benjamin Rix »

Hoiho!

Hab mal nen bissle gegrübelt, und hier das Ergebnis:

Was würdet ihr von Medizin als Murmelfertigkeit halten?
Die Fertigkeit verleiht 10 HP (Heilungspunkte) und Bonus- und Nietenmurmel. Jeder geheilte LP kostet einen HP. Auf diese Weise würden "Merkwürdigkeiten" wie die Tatsache, dass man nur einmal am Tag pro Medizinstufe versorgt werden kann, wegfallen... was sehr nötig ist.
Mit "Aufbaufertigkeiten" (ähnlich wie Zauber oder Rezepte) kann der Medicus verschiedene Möglichkeiten bekommen, seine Patienten zu versorgen, wie z.B.:

-Erste Hilfe: Der Charakter kann einmal pro Stunde und Patient einen LP heilen.

-Kleine Chirurgie: Der Char. kann einmal pro Stunde und Patient 3 LP heilen.

-Große Chirurgie: Der Char. kann alle 12 Stunden einem Patienten alle LP wiederherstellen.

-Heilkunde Krankheit: Der Charakter kann Krankheiten diagnostizieren und den Patienten mit Hilfe eines Serums heilen (Kosten: 3 Hp und Serum) *hiermit soll Heilung einer Krankheit besser bespielbar gemacht und das "Schluck und weg"-System beendet werden*

Weitere Möglichkeiten: Traumakunde, Wiederbelebung, Heilkunde Gift, Nachsorge, Stärkung etc. pp.

Diese Fähigkeiten müssten einzeln gekauft werden und hätten teilweise gewisse vorraussetzungen, wie z.B. Große Chirurgie nur mit Kleiner Chirurgie. Erste Hilfe wäre die Vorraussetzung für Wiederbelebung, so dass so genannte "Sanis" (wohl eher Feldschere ^^) gut spielbar wären...

Mir fällt sicher noch mehr ein, und euch vllt. auch.

So far

-B
Niels Thole
Baron
Beiträge: 37
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 20:19

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Niels Thole »

Nun, ich denke, das würde das ganze Medizinsystem viel zu kompliziert machen. Murmeln wären vieleicht garnicht so schlecht. Siehe Situation: Typ A wird verletzt, Mediziner B heilt ihn, Typ A wird schon wieder verletzt, Mediziner B kann ihn nicht mehr heilen... Ähm, warum? Logisch ist das nicht. Allerdings einfach zu erlauben, dass nach erneuter Verletzung der Arzt wieder randarf würde Medizin wohl zu sehr aufwerten, da könnte man dann wirklich über Murmeln nachdenken. Weiss aber trotzdem nicht, ob mir die Murmeln gefallen, Regeln sind einfach nicht zu 100% logisch, damit muss man einfach leben und das existente Medizinsystem ist simpel und ausreichend. Ich selber würde da glaub ich nichts ändern wollen.
Benjamin Rix

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Benjamin Rix »

Ja, das Medizinsystem ist simpel, zu simpel, meiner Meinung nach. Und was die Logik angeht: Ich wünsche mir als anspruchsvoller Spieler ein Regelwerk, dass zumindest Grundzüge allgemeingültiger Logik erfüllt. Und ich glaube, da bin ich nicht der einzige.

Und hier mal eine kleine "Pro"-Argumentation, um meinen obigen Vorschlag ein wenig zu konkretisieren:

1. In Deutschland passieren, trotz unserer modernen Technik, immernoch etwa 5000 Behandlungsfehler im Jahr. In der Phönix-Welt (außer durch magische Heilungen) nicht ein einziger. Und das mit ziemlich primitiven Mitteln. Eine Nietenmurmel (oder mehrere, ein Mediziner mit Pechvogel würde vielleicht mehr Opfer fordern als der jeweilige Feind :twisted: ) würde da ein wenig Realismus ins Spiel bringen.

2. Der einzige, der genau wissen muss, was er da tut, wird der Mediziner sein. Da aber jeder Spieler wissen sollte, was sein Char kann und was nicht, besteht hier keine allzu große Zusatzbelastung. Im Magiesystem muss aber jeder Spieler zumindest ansatzweise wissen, was die Zauber, die man zugerufen oder zugenuschelt bekommt, bedeuten. Ein erweitertes Medizinsystem würde also das Spiel nicht unnötig verkomplizieren.

3. Die Aufteilung in verschiedene Aufbaufertigkeiten würde Medizin, und deren Anwender, deutlich entmachten und gleichzeitig mehr Möglichkeiten bieten, einen stimmigen Char zu spielen. Der Feldscher, der auf dem Schlachtfeld seine Kameraden zusammenflickt, der hochgelehrte Medicus von der Universität von Aklon mit seinen avantgardistischen Heilmethoden, die Kräuterfrau, der Quacksalber etc.
Wie im Magiesystem wird auch in der Medizin eine deutliche Unterscheidung zwischen "diesem" Mediziner und "jenem" Mediziner möglich sein, und das vor allem bei den Fertigkeiten.

4. Man könnte mit diesem Fertigkeitskonzept Unstimmigkeiten im Regelwerk ausmerzen, z.B. ist es so gut wie unmöglich, einen pazifistischen Medicus (Lehrmeister) zu bekommen. Außerdem muss man, um den Lehrmeisterstatus zu bekommen, entweder ein Gift oder eine Droge herstellen können, auch wenn es nicht zum Char und dessen Konzept passt. Alternativ wären "Kurze Waffen", "Medizin 4" und "Rezepte für 30 EP" ersetzbar durch: "Medizin", "medizinische (Aufbau-)Fertigkeiten für min. 20 EP" und "Rezepte für min. 20 EP".


So, das wars erstmal.
Benutzeravatar
Lars Büker
König
Beiträge: 599
Registriert: Fr 14. Nov 2003, 11:00
Wohnort: Zwischen zwei Haufen Hausstaub
Kontaktdaten:

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Lars Büker »

Benjamin Rix hat geschrieben:Ich wünsche mir als anspruchsvoller Spieler ein Regelwerk, dass zumindest Grundzüge allgemeingültiger Logik erfüllt.
Wenn ich hier einmal einhaken dürfte, ohne auf den weiteren Inhalt einzugehen: Der Begriff "Logik" bezeichnet ein Denksystem oder eine Denkweise, bei der es auf Folgerichtigkeit ankommt. Wer mag, kann dazu einen Blick in den Duden werfen. Das hat zunächst einmal nichts mit "Wahrheit" zu tun oder damit, was "realistisch" oder "vernünftig" ist. Logik trifft keine Aussagen über die Welt, sondern lediglich darüber, ob ein Reihe von Gedanken folgerichtig formuliert wurde. Für das Denksystem ist es unerheblich, ob die Gedanken und Aussagen mit der Wirklichkeit übereinstimmen, solange sie im Bezug zueinander widerspruchsfrei sind.

Eine Forderung nach einem Regelwerk, dass die "Grundzüge allgemeiner Logik erfüllt", ist deshalb zunächst einmal leer. Die Regeln
1) Jede Verletzung kann durch bloßes Handauflegen geheilt werden
2) Ein Beinbruch ist eine Verletzung
3) Ein Beinbruch kann durch bloßes Handauflegen geheilt werden
entsprechen den Grundzügen der Logik, haben aber nichts mit dem zu tun, worauf Benjamin hinaus will.

Ich erwähne das hier, weil sich der Begriff "Logik" in Diskussionen wie dieser hier verselbstständigt zu haben scheint und je nach Autor die Bedeutung "sinnvoll", "vernünftig", "dem gesunden Menschenverstand gehorchend" oder "so, wie ich es am besten finde" angenommen hat.

Wenn Benjamin also "Logik" sagt, dann meint er wahrscheinlich eher "Der Wirklichkeit nahekommend, und das auf eine Weise, die ich für sinnvoller halte als unser bisheriges Regelwerk". Und das ist deswegen wichtig, weil das nichts mit folgerichtigem und fehlerfreiem Denken zu tun hat, sondern mit persönlichen Ansichten.

Was also nun das Thema angeht:
Murmelfertigkeit finde ich eine wahnsinnig attraktive Idee, eine Sonderregelung für die Krankheiten halte ich für viel zu kompliziert. Murmeln wären cool, weil unterschiedlich schwere Verletzungen unterschiedlich viel "Ausdauer" von einem Mediziner verlangen. Es ist tatsächlich kaum einleuchtend, wieso ich als Arzt nur EINEN Verband pro Patient und Tag anlegen kann. Eine einfache Begrpndung in In-Time Begriffen für die Begrenzung an Eingriffen wäre simple Erschöpfung - wer Arbeiten verrichtet, die sehr viel Konzentration erfordern, der weiß, dass man diese Konzentration nur in begrenzter Menge aufbringen kann. Ein Arzt mit vielen Medizinpunkten wäre dann eben ein echt erfahrener Profi. Außerdem wären Patzer irgendwie auch cool - "Operation gelungen, Patient tot" und so.
Bedenken habe ich bloß, dass das Regelwerk langsam aber sicher überfrachtet, kompliziert und unübersichtlich werden könnte. Das zeitgenössische Medizinsystem erscheint in vielerlei Hinsicht unsinnig und nicht nachvollziehbar, aber es ist simpel und schnell zu begreifen.
Klingt mir total nach einem Versuchsballon, den zu starten sich lohnen würde. Einfach mal auf einem Spiel testen, wie gunt das flutscht. :)
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
Andreas P.
Herzog
Beiträge: 287
Registriert: Di 29. Jul 2003, 10:46

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Andreas P. »

Ich finde das Medizin/Murmeln Konzept ganz spannend und bin nun am überlegen, wie man einen Test arrangieren könnte. Hat da jemand einen Vorschlag? Ich nehme auch mehrere Vorschläge.
Danke
Andreas
Benutzeravatar
Mike Freitag
Phönix-Carta - ORGA
Beiträge: 83
Registriert: Fr 30. Jan 2004, 12:12
Wohnort: Travemünde

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Mike Freitag »

Moin

Ja ich.
Was haltet ihr von auswürfeln.

Mal ehrlich wie viele beutel Murmeln sollen wir noch schleppen.

Der Mike :mrgreen:
Niels Thole
Baron
Beiträge: 37
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 20:19

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Niels Thole »

Um nochmal auf die Verkomplizierung zurückzukommen:
Nur der Mediziner selbst muss Bescheid wissen, wie genau sein System funktioniert, er sagt nach der Operation nur dem Patienten "Hey, deine LP sind wieder voll" oder halt "Oh, Patzer, das kostet dich 2 LP" oder so. Es ist dem Patienten egal, wie das jetzt genau bestimmt wird, das muss nur der Mediziner mit seiner Fertigkeit wissen.
Da sind andere Dinge im Regelwerk viel schlimmer, namentlich nicht selbsterklärende Zauber wie z.B. Knochenhände. "Öhm, mit wurde Knochenhände zugerufen, was mach ich jetzt? Haben sich meine Hände verwandelt? Hmmm... Kenn den Zauber nicht." Davon weitere Fälle hinzuzufügen würde das Regelwerk komplizierter machen, aber ein Murmelsystem für Medizin wäre für den durchschnittlichen Spieler nicht mal bemerkbar, abgesehen davon, dass er merkt, dass jetzt auch Operationen schiefgehen.

edit: nochmal zu mike, das würde ja normalerweise nicht mehr murmelbeutel fordern, eher mehr personen mit murmelbeuteln. Ein Magier-Alchemist-Schlossknacker-Mediziner ist nun ein sehr spezieller Sonderfall und da ist das nun auch egal ob 3 oder 4 Beutel. Hierbei ist das bei Medizin ähnlich wie Alchemie/Pharmazie noch deutlich angenehmer, da man den Beutel nicht dauerhaft am Mann haben muss, da man ihn gut bei seiner Medizinausrüstung verstaun kann, die man nunmal zum heilen braucht.
Benjamin Rix

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Benjamin Rix »

Ich habe von Olli gehört, dass er einen Con machen will, auf dem bevorzugt Heiler jeder Coloeur (<- schreibt man das so? bin altsprachler) bespielt werden sollen. Das wäre ein gutes Testgebiet ^^

Und danke für die Erläuterung des Begriffs "Logik", Lars. Du hast natürlich recht, und deine interpretation, wie ich das gemeint habe, ist auch zutreffend.

Es geht mir nur bei den Murmeln darum, das jetzige Regelwerk zu erweitern. Die anderen Vorschläge wären für Phönix 2 (sofern es jemals kommen sollte...........) gedacht.

Nebenbei: Ich glaube Axel wars, der vorschlug, das Murmelsystem gestaffelt umzusetzen, sprich: Medizin 1=5 Murmeln und Erste Hilfe anwendbar, Medizin 2=10 Murmeln und Kleine Chirurgie anwendbar etc. pp. Ist im laufenden Spielbetrieb besser umzusetzen.

So far

-B
Benutzeravatar
Lars Gnerlich
Graf
Beiträge: 124
Registriert: Mi 7. Feb 2007, 21:19
Wohnort: Köln/Hofgeismar
Kontaktdaten:

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Lars Gnerlich »

Die Überlegung gefällt mir.

Ich würde es so begründen, dass durch die Abnahme des Pools die Konzentration des Heilers nachläßt.

Ich würde einen Pool je nach Bildungsgrad des Heilers erstellen.
Im Pool befinden sich immer folgende Murmeln:
HP = Heilpunkt
SP = Schadenpunkt
Niete
(man könnte auch als Nachteil eine Murmel für Infektionen hinzufügen :evil: )

Die Anzahl HP bestimmen die Erfahrung des Heilers, man sollte aber den Murmeln ein Limit setzen.
HP werden, wie der Murmelpool für Zauberer, über den Tag verbraucht.
Der Murmelpool für Heiler kann sich nur bis auf den letzten HP erschöpfen, dieser wandert immer wieder in den Beutel zurück und bleibt somit im Spiel.
Das Tolle an der ganzen Sache ist, dass sich Heiler gegenseitig unterstützen können und sozusagen ein "Ritual"= eine "Operation" durchführen, um ihren Erschöpfungsgrad auszugleichen...

Vielleicht kann sich ein Großmeister der Heiler, die SP wegkaufen...
... muss aber nicht unbedingt sein.

Über diesen Weg könnte der Mediziner sogar kosmetische Fehler oder medizinisches Versagen bei einem anderen Charakter ausüben.

Ein Charakter überlegt es sich dann zweimal von wem er sich behandeln läßt. ;) :lol:
"Ein Waldmann wollte Hochzeit machen"
Phönix-Abenteuer-Spiel
vom 10.08. bis 12.08.2012 südlich von Göttingen
Marco C
Baron
Beiträge: 35
Registriert: Mo 31. Jul 2006, 00:10
Kontaktdaten:

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Marco C »

Kleiner Stoß am Rande...

Heiltränke würden dann noch mächtiger, warum mich operieren lassen und sogar Gefahr laufen, dass ich dabei verwundet/getötet werde weil die OP schiefläuft, wenn ich auch einfach nen Trank trinken könnte.

Und Alchimisten mit vielen CP können viele Heiltränke herstellen.

Dennoch finde ich nen neues Medizinsystem sehr interessant, man müsste halt nur die anderen Fähigkeiten eben auch anpassen.
Benutzeravatar
René Wohlfeil
Graf
Beiträge: 141
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 18:52
Wohnort: Arschderwelthausen
Kontaktdaten:

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von René Wohlfeil »

Wie wäre es denn dann mit der Regneration dieser Murmeln? NUr durch Schlaf??? Bekomme ich durch nen gediegenen Mittagsschlaf murmeln wieder?meditiere ich dafür? Kann ich mich konzentrieren um murmeln mit der entsprechenden fähigkeit nihct blind zu ziehen. Wäre bestimmt lustig :

"Bleib still liegen, ich muss mich konzentrieren, damit ich keinen fehler mache"

heiler wartet 3 minuten.

<< Doc ich verblute; verdammte notzucht>>

"Du ungeschicktes ding, wegen dir muss ich nochmal von vorne anfangen.. also wie war das noch gleich...? Du willst unbedingt sterben oder?"
Ja ich habe eine sehr gute schlechtschreibung.
Schlecht lesen kann ich auch gut :-).
Benjamin Rix

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Benjamin Rix »

Regeneration wie alle anderen Murmeln: Schlafen oder Ambrosia (was entsprechend erweitert werden müsste). Konzentration sollte imho möglich sein. Und verbluten tun eh nur Bluter, und bei denen reicht es, einen HP zu ziehen. Wenn das ne Nietenmurmel wird, hält der Verband eben nicht ^^

Und ja, Heiltränke werden stärker, aber die sind meist auch teurer und haben eine recht lange Herstellungsdauer. Und bei großer Nachfrage wäre es bei einigen Individuen nicht unethisch, einfach grünes Wasser zu verkaufen ^^ Außerdem ist ein bissle mehr Risiko nicht schlecht, finde ich.

Und die "Gruppenarbeit" ließe sich durch eine medizinische Aufbaufertigkeit gut einbauen.
Sven Klaschka
Junker
Beiträge: 7
Registriert: So 29. Aug 2010, 14:55

Re: Medizin als Murmelfertigkeit

Beitrag von Sven Klaschka »

Um das Thema mal aufzugreifen ...

Gab es hier Versuche/Umsetzungen?
Interessiert mich gerade :)

Gruß Sven
Antworten