Die Überfahrt der Angelique

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Nora Ziel
Baron
Beiträge: 38
Registriert: Di 6. Dez 2016, 23:06

Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von Nora Ziel »

Was lange währt wird endlich gut.
Nach anderthalb Jahren Wartezeit stach die Angelique am Freitag endlich in See.

Die Wettergötter waren uns wohlgesonnen und schenkten uns ruhige See, Sonnenschein bei Tag und sternenklare Nächte.
Da ich noch nie vorher gesegelt bin hatte ich ein wenig Sorge, doch die stellten sich als weitestgehend unbegründet herraus.
Wir bezogen also unsere Kojen, wurden von der Crew bestens unterwiesen und auch für das leibliche Wohl war steht's gesorgt.

Doch auch wenn die See uns nicht umher schubste fanden sich bald darauf andere Kräfte die das übernahmen. Immer wieder hörten wir seltsame Stimmen die uns dazu drängten uns oder andere zu verletzen. So kam für die Heiler nie Langeweile auf und auch die restlichen Passagiere waren damit beschäftigt die rätselhaften Ereignisse zu untersuchen.

Die räumlichen Gegebenheiten auf dem Schiff und die Tatsache dass die Passagiere allein oder in sehr kleinen Gruppen reisten sorgte dafür dass alle schnell miteinander ins Spiel kamen und Informationen und Gerüchte sich zügig verbreiteten. Man konnte niemanden vertrauen da jeder im nächsten Moment besessen sein könnte und war doch darauf angewiesen sich gegenseitig zu unterstützen und ein Auge aufeinander zu haben. Es gab so viele verschiedene verdächtige Personen und Dinge das man von einer falschen Fährte in die nächste stolperte und als sich das tatsächliche Übel dann offenbarte sorgte es durch seine geistige Beeinflussung dafür dass es dennoch spannend blieb und mögliche Lösungen auf seltsamen und oft auch komische Weise vereitelt wurden. Ich war sehr erfreut und ein wenig überrascht als ich lebend von Bord ging, leider hatten andere Passagiere in dieser Hinsicht weniger Glück.

Nach anderthalb Jahren Larpentzug waren wir wohl alle extrem froh Mal wieder ein mehrtägiges Spiel besuchen zu können. Dank der G2 Regelung konnten wir die Gedanken an das Alltagsleben endlich einmal wirklich beiseite schieben und wieder in die Phönixwelt eintauchen. Ich bin immer noch sehr euphorisch und schwanken ein wenig am Tag danach.
Ich hatte unfassbar viel Spaß.
Die Charaktere waren wunderbar und oft etwas verrückt, die NSC waren quasi permanent abspielbar da jeder eine Festrolle hatte. Die Gegebenheiten auf dem Schiff fand ich sehr spielfördernd und es gab quasi keine OT Blasen.
Auch die OT Besatzung war super freundlich und hilfsbereit und in keiner Weise störend für das Spiel.
Es gab mehr schöne Szenen als ich aufzählen kann, seien es gruselige Besessenheiten oder Situationen in denen wir vor Lachen fast am Boden lagen. Es wurden wunderbare Lieder gespielt und ein neues gedichtet, Ultorianerinen riefen Malagasch an und kippen in aller Seelenruhe Weihwasser ins Meer, es wurden medizinische Innovationen getestet und verrückte Kunstwerke geschaffen.
Ich nehme viele schöne Eindrücke und einen sehr hübschen blauen Fleck von meinem Sturzflug auf der Treppe mit nach Hause, der mir unerwartet viel Aufmerksamkeit verschafft hat aber ansonsten wirklich nicht so schlimm war wie er wohl aussah :wink:

Vielen Dank an die Orga, die NSC, den Koch und alle Mitspieler für dieses wirklich wunderbare Spiel.
Ich hoffe wir werden erneut die Gelegenheit haben mit der Pippilotta in See zu stechen!
Lillian Berthel
Baron
Beiträge: 29
Registriert: Mi 4. Sep 2019, 20:53
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Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von Lillian Berthel »

Allem was Nora schrieb, stimme ich hundertprozentig zu.

Ich sitze leicht schwankend vor dem Laptop und kämpfe gegen Landkrankheit. Ich wäre gerne einfach weitergesegelt.

Ich hatte unglaublich viel Spaß, und so viele schöne und verrückte Szenen, dass ich sie nicht zählen kann. Es kommt mir vor, als wären wir zwei Wochen und nicht nur ein Wochenende unterwegs gewesen.

Danke für die süßen Schafe, den Trunk vom 1. Offizier, den was Liedgut angeht sehr toleranten Kaptain, Geschichten in der Nachtwache, die Gehirnstimmulation, das gemeinsame Singen, Niederknüppeln und niedergeknüppelt werden, die Hypnose und andere mehr oder weniger nasse Behandlungsmethoden, für Rettungaktionen und zu früh ausgestellte Totenscheine (Ich hab das mit dem Lebenspunkte rauf und runterzählen, wann wielange welcher Zauber wirkt, und so noch nicht ganz raus…).

Danke für Liebes- und andere Geständnisse, Massagen und Kopfkraulen, für Schwangerschaftstests, für Drohungen, Flüche und faulende Arme, für Segnungen und für jede Menge Geschrei, für gemeinsames Mordpläne aushecken in der Umsetzung scheitern, beinahe sterben und direktes neues Pläne schmieden. (Eigentlich wollten wir Monsieur Thomas mit der Gehirnstimulationsmaschine töten… aber er war leider zu beschäftigt.)

So hat Lotte leider den Söldner auf dem Gewissen, die Erinnerung daran wie sie ihn gnadenlos umgeschnitten hat wird sie bestimmt in ihren Albträumen verfolgen. (Nicht, dass es die Folter von Monsieur Thomas nicht getan hätte… es war doch alles in allem eine recht traumatische Reise). Und sie gibt sich auch die Schuld an dem zweiten Toten (Siko? Ich habe echt Probleme mir Namen zu merken), sie wusste was passieren wird, aber hat nicht entschieden genug reagiert.
Das nächste Mal wartet sie bestimmt nicht bis die Obrigkeit reagiert sondern schwingt selber den Knüppel.

Danke für einhändiges Gitarrenspiel und köstliches Essen, für herrliche Akkordeonmusik, für die Behandlung von eingebildeten und nicht eingebildeten Krankheiten, für gemeinsame Wa(s)chdienste, begeistertes Hutnadel kaufen, Ankerkettenlichten, und Segelsetzten.

Danke für das Feilschen mit Knöpfen und Kastanien, mehr oder weniger geöffnete Hosen, für die Damen die mit mir gedichtet haben… einfach Danke an alle: Besatzung, Spielleiter, (Überraschungs-) NSCs und SCs für jedes bisschen Verrücktheit!
Ich wusste bis auf die offensichtliche Besatzung nie wer denn nun eigentlich NSC ist, das war großartig.
Ich hoffe genau wie Nora, irgendwann erneut mit euch und der Pippilotta in See zu stechen!

Und jetzt schwanke ich weiter in den Abend hinein,
und lasse euch liebe Grüße da, Lilli
MirjamKB
Edler
Beiträge: 20
Registriert: Mo 7. Aug 2017, 12:39

Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von MirjamKB »

Moin,
ich hatte wie Nora und Lilli enorm viel Spaß und gehe auch immer noch mit einem Lächeln durch den Tag.
Auch ich fand die Spieldynamik wegen der beengten Verhältnisse (man konnte so ungefähr nichts unbeobachtet tun), aber auch wegen der Kleinstgruppen sehr interessant, ich hatte das Gefühl, alle niedrigschwellig anspielen zu können, da es keine großen geschlossenen Gruppen gab. Aus letzterem hat sich dann denke ich aber auch der Fakt ergeben, dass die Spielerschaft insgesamt lange Zeit keine geschlossenen oder koordinierten Entscheidungen traf, die zur schnelleren Lösung der Bedrohung hätten führen können. Es gab nicht die klassischen „Rädelsführer“, die die Stimme erhoben haben, und die Kompetenzen und Hierarchien waren wegen der bunten Zusammensetzung der Reisenden eher unklar – was aus meiner Sicht schönes Spiel gebracht hat, aber eben auch eine gewisse Trägheit bezüglich Entscheidungen.
Mir persönlich hat der Mechanismus, in dem sich SpielerInnen gegen SpielerInnen wandten, sehr gut gefallen, es führte zu einer angenehm angespannten Erwartungshaltung, wenn das Flüstern ertönte, und tollen Lösungsstrategien („Achtsamkeitsgruppen“ sind einfach episch). Besonders gut fand ich die Aufträge, in denen es vorherbestimmte Täter und Opfer gab, aber auch die Mordkomplott-Einflüsterungen waren chique.
Die Crew der Angelique war toll, hübsch ausgestattet und die Charaktere waren von den Persönlichkeiten her sehr schön unterschiedlich ausgestaltet.

Danke an alle, die Mademoiselle de Sauvinvin einen Grund gaben, sich zu echauffieren, an alle Edelleute, ohne deren Gesellschaft diese lausige Überfahrt nicht zu ertragen gewesen wäre und alle, die an meiner statt Küchen- und Segeldienste geleistet haben, wenn die Mademoiselle wieder nur im „Volontariat“ war und ihre Hilfe eher ein Klotz am Bein (das Geschirr anreichen fürs Abtrocknen war super). Ich habe viele sehr liebevoll gestaltete Charaktere und Ideen miterleben dürfen und mich sehr gefreut, an so vielen unterschiedlichen Schicksalen teilhaben zu können, die als Zweckgemeinschaft ins schönste Land der Welt unterwegs waren.
Ein großes Lob auch von mir an den Smut, an die Orga für ihre vielen schönen Ideen, an den Murashitischen Abschaum, an die HeilerInnen, M. Kiefer für eine tolle Malperformance und natürlichalle Besessenen für ihre inbrünstige Lobpreisung Malagshs.

Ich hätte mich sehr gefreut, eine Weinprobe noch durchzuführen, aber die Sterne standen Samstagnacht dann nicht mehr so auf Weinprobe...

Mirjam aka Mademoiselle de Sauvinvin

PS; Ich habe scheinbar eine Tasse von der Pippilotta geklaut, Schande über mich. Wir sollten als Konsequenz möglichst schnell ein weiteres Spiel dort anberaumen, damit ich die Tasse zurückbringen kann.
Nils B
Junker
Beiträge: 3
Registriert: Do 14. Okt 2021, 09:52

Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von Nils B »

Moin zusammen,
ich kann mich den Vorrednern ebenfalls nur anschließen.
Eigentlich wollte ich mich Montag morgen gleich überschwänglich für diese tolle Erfahrung bedanken, leider
hat es bis jetzt gedauert, meinen Account hier zu reaktivieren.
Und wo wir schon bei dem Wort sind, hat mich die Veranstaltung gerade für das ganze Hobby reaktiviert, glaube ich.
Angereist bin ich zwar schon mit einer gewissen Vorfreude, aber auch mit eher unangenehmen Erinnerungen an meine letzte Larp-Erfahrung
und einem Anflug von "ich bin zu alt für diesen ... Kram", und dem Gedanken, dass man im schlimmsten Fall schön segeln geht.
Hinterher hatte ich dann das Gefühl, noch nie in so kurzer Zeit so viel Urlaub von der echten Welt gemacht zu haben.
Gefühlt waren immer alle um mich rum intime, sogar beim nachts Aufwachen hat man nur intime Gespräche der aktuellen Wache durch die Luke vernommen.
Mein Kompliment soll hier vor allem auch an die Orga gehen, die mit den genial ausgetüftelten ineinandergreifenden Zahnrädern von Besessenheiten,
schwierigen Verhältnissen in der Mannschaft und skurrilen NSCs in der natürlichen Enge des Schiffs wunderschön diese paranoide Spannung erzeugt und aufrechterhalten hat.

Unterm Strich also meinen herzlichsten Dank an alle beteiligten, Orga, NSCs und Mitspieler,
für tolle Charaktere, Outfits, Rollen und Szenen, es war eine Freude und eine Ehre, mitgemacht haben zu dürfen!

Und natürlich danke an Parcy, der uns so wundervoll verpflegt hat.

Liebe Grüße,
Nils aka Chevalier Alberic, der jetzt nach Jahren ohne Larp schon für die nächste Veranstaltung angemeldet ist.
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Benjamin Schmidt
Herzog
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Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von Benjamin Schmidt »

Abschaum????? Ich bitte Dich... so ehrenwerte Murashiten habe ich vorher nie getroffen, geschweige denn gespielt. ;-p .Ich hatte nach langer Larp Abstinenz ein tolles Spiel. Hätte gerne etwas länger die Würfel gerollt, was mir aber meine Besessenheit plötzlich verhagelte. Insgesamt eine tolle Spiel Idee der Orga, schöne Szenen und Momente mit Spielern und NSC. Das war nice. Danke Euch, bis ganz bald wieder.... Lang lebe die Achtsamkeitsgruppe.
Geboren um Spielmann zu sein!
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Robert Napierski
Phönix-Carta - ORGA
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Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von Robert Napierski »

Fotos gibt es hier:
Fotos
"Puuuh, das war knapp"
Lillian Berthel
Baron
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Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von Lillian Berthel »

Robert Napierski hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 22:10 Fotos gibt es hier:
Fotos
Und was für schöne Fotos das sind!
Mein Lob an Herrn Kiefer, er ist doch ein sehr talentierter Mann.

Mein Highlight ist ja die Bildserie der verschiedenen Phasen einer Diskussion an Bord:
Mr. Steeve und Monsieur Thomas reden.
Monsieur Thomas dreht sich ärgerlich auf Steeve zu.
Steeve liegt am Boden…
Zuschauer sind interessiert…
Der Kapitän und der 1. Offizier laufen vorbei…
Steeve liegt immer noch auf dem Boden und wird freundlichst geweckt und über die Regeln an Bord aufgeklärt, während Monsieur Thomas überaus zufrieden lächelnd im Hintergrund sitzt. xD
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René W.
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Re: Die Überfahrt der Angelique

Beitrag von René W. »

Heyho, auch von mir einen riesigen Dank an all die lieben Mitspieler und vor allem die Orga, die das Spiel möglich gemacht hat. Es gab wirklich einige liebevolle Geheimnisse zu entdecken (Die Bilder in der Cäpt'nstruhe waren voller Briefe!!!) und das wir untereinander zum Spielen durch die Einflüsterungen animiert wurden, die man auch recht individuell auslegen konnte, gefiel mir. Ich hatte die Vermutung, dass die Angelique der Elucidation ähneln könnte, aber ihr habt es sehr schön geschaffen ein „anderes“ Schiff darzustellen.
Es tut mir sehr leid um J.P. Phoenix ist gefährlich. Zur falschen Zeit am falschen Ort.. bums, schon hat es dich. Persönlich hätte es für mich eine schönere Geschichte ergeben, wenn es noch geklappt hätte mit den beiden Artefakten, die Ortskunde geben (Eine Stadtkarte die dich dahin führt, wo du in einer Stadt hin muss und ein Magischer Kompass der dir den Weg weist, gewissermaßen wie dafür geschaffen), in Sinral noch einen Wiederbelebungstrank zu kaufen. Die Zeit hätte es möglich gemacht. Dennoch verstehe ich das Argument, dass es außerhalb des Spiels gewesen wäre.
Ich hatte großen Spaß am Musizieren und die Zeit verflog mit dem Wind. Ich möchte unbedingt mehr.
Es war schön unter diesen froschfressenden, cocksucking Verillion Bastards auch Landsmänner und Frauen zu haben um diese innigheiße Rivalität zu zelebrieren.

Farewell and adieu

Steeve Steevens

René
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!
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