Conqualität

Für alles rund ums LARP was nicht in die anderen Foren passt oder nicht unbedingt mit Phoenixlarp zu tun hat...

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Gast

Conqualität

Beitrag von Gast »

Tach Forum,
Ich bin neu in diesem Forum und möchte mich orientieren, wer hier so abhängt, dazu stelle ich eine einfache kleine Frage in den Raum:
Wonach bemesst Ihr die Qualität eines Cons?
Wann war ein Con rundum gut und was muß auf jeden Fall vermieden werden ?
Würd mich mal so interessieren,
Sven U.
Graf
Beiträge: 133
Registriert: Mi 29. Okt 2003, 16:19
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Beitrag von Sven U. »

"Tach" auch!

Ersteinmal stellt Mann oder Frau sich hier vor. Mit einem NAMEN! Das ist so ein Ding, dass man bei seiner Taufe (spätstens) bekommt. Dir wird wohl aufgefallen sein, dass hier außer Dir keiner ein pseudonym trägt. Also, der gute Ton hier verlangt von Dir, dass Dudich mit deinem Namen anmeldest, oder Du dir, wenn Du keinen solchen besitzen solltest, einen zulegst. :x

Nun zu deiner Frage, damit Du Dich nicht gänzlich "umsonst" hier angemeldet hast:
Eine Con ist dann gut, wenn alle Beteiligten ihren Spaß hatten. Da dass aber aufgrund der vielen individuellen Spielertypen und Vorstellungen nie oder zumindest kaum möglich sein wird (dass werden dir schon die reichlich kontroversen Diskussionen zu manchen Themen hier aufzeigen können), im folgenden meine eigene Meinung. "Qualität" bemisst sich an vielen Dingen. Da wären, ganz wichtig, das Ambiente. Aber das liegt zum großen Teil auch an den Mitspielern. Ferner der Plot, dezent, für den, der will. Keine Weltrettung, jedenfalls nicht jedesmal. Dazu eine nette Hintergrundgeschichte zur Con. Die Einbindung von möglichst vielen Charakterhintergründen ist auch nett.

Ansonsten: jeder Con ist anders. Wen ich auf einen ausgewiesenen Schlachtencon gehe, will ich kämpfen, will ich mitunter auch schön sterben und Leute töten. Wenn ich auf einen Abenteuer-Spiel oder ein Stadt-Spiel gehe, will ich Ambiente, ein paar kleine Plots und ganz einfach viel Interaktion. Aber da diese zwischen Spielern stattfindet ist da auch jeder selbst für sich und die anderen zuständig. Jeder sollte sich mal überlegen, wie er nach außen wirkt und was er zum Spiel der anderen beiträgt. Wenn ich das Gefühl habe oder hatte, ich habe mit anderen gespielt, war die Con toll. Das Problem dabei ist, dass kann keine Orga der Welt kontroliieren und somit qist dies ein Qualitätsmerkmal, dass man nicht kontrollieren kann. Es ist ganz einfach nicht reproduzierbar.

Alle anderen Dinge, feste Klos oder Dixie, Duschen oder Wasserschläuche auf der Bergkuppe früh am Morgen, Wald und Wiese oder Burg, sind alles nur Nebensächlichkeiten. Der Ort ist, in meinem Spiel, nur eine Randerscheinung und kein Garant oder entscheidendes Merkmal für Qualität.

So, jetzt muss ersteinmal gearbeitet weren...

Mfg SVEN

Es gilt wie immer: mäkelt dran rum, macht euch drüber lustig und bereichert meine Tag mit eurer Kritik.
....sie wollen nicht ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen...
Knut
Graf
Beiträge: 125
Registriert: Sa 2. Aug 2003, 11:57
Wohnort: Hamburg
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Beitrag von Knut »

Dann gebe ich doch gleich mal eine Ableitung aus dem Marketing zum guten:

Conqualität = Erfahrung der Orga - Erwartung der Spieler

(um Svens 2. Absatz mal ganz grob in eine Zeile zu bekommen :wink: )
Komm zur Legion: LEG IX COH IX CEN II

Der weise Rat des Optios:
Wer nicht handelt, wird behandelt.
Dirk Martin

Beitrag von Dirk Martin »

Habe mit dem Gedanke gespielt einmal selbst einen Con zu veranstalten.
Damit er gut wird, würde ich für folgende Dinge sorgen:

1 )
Mein Ziel wäre es dafür zu sorgen, dass alle Teilnehmer die Möglichkeit bekommen für zwei Tage ausschließlich in ihrer Rolle denken.

Ambiente: Die Umgebung muss zum Scenario passen. z.B. keine modernen Einrichtungen wie benachbarte Wohnhäuser, Autobahn oder Flugplatz. Auch keine Einfamilienhäuser in denen ein König wohnt. Mein Favorit ist immer noch die einsame Hütte im Wald. Burgen sind natürlich auch gut.

24h Timein. Ohne Kompromisse. :)

Weniger ist mehr Keine Weltrettungsplotts, keine Könige in Lumpen die über Königreiche diskutieren, die sie sich gerade selbst ausgedacht haben. Keine stehenden Heere die in den nächsten Tagen eintreffen, aber garantiert nicht solange noch Spieler anwesend sind. Allgemein würde ich von vornherein auf Dinge verzichten, die nur schwer darstellbar sind.

In sich geschlossene Welt, keine Konvertierungen Hier hat mans leicht. Mit der Phoenixwelt gibt es das beste Spieluniversum, dass ich bisher kennengelernt habe.

2)
Der Plot würde modular um einzelne NSC Charaktere, Orte und Tätigkeiten herum aufgebaut sein. NICHT linear. Auf diese Weise können die Spieler so kreativ sein wie sie möchten, ohne dass sie je Gefahr laufen mit einem vorgefertigten Handlungsablauf zu kollidieren.
Dieses System würde ich den Teilnehmern bereits in der Anmeldung vorstellen.

NSC: Unterscheiden sich nur in einem Punkt von Spielern - Sie erhalten ihren Charakterhintergrund von der Spielleitung.

Entscheidend ist hierbei, dass die Charaktere durch ihre bisherigen Erlebnisse, Wünsche und Sehnsüchte so ausgelegt sind, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit mit einander in Interaktion treten werden.

Beispiele sind:
- Jahrelange unerfüllte Liebe zu einer anwesenden Person.
- Zum Abschluss der Forschungen fehlt nur noch XXX, dass YYY gehört.
- YYY ist zwanghaft geizig und paranoid und verdächtigt Alle in seiner Umgebung.
- ZZZ hat in seinem Leben nie Zuwendung erfahren und will nun zumindest den Respekt seiner Mitmenschen - egal mit welchen Mitteln.
- AAA hat eine alte Karte vererbt bekommen, auf der BBB eingezeichnet ist. Er hat aber kein Geld für Ausrüstung.

und so weiter.

Der Vorteil dieses Systems, ist der dass konfliktträchtige und spannende Handlungsstränge entstehen, in die die Spieler mit einbezogen werden. Die NSC sind an die Ziele und Fertigkeiten ihrer Rolle gebunden, können aber ansonsten absolut frei agieren. Die NSC Rolle bedeutet dadurch keinen Verlust an Atmosphäre für den Ausführenden. Auch für die Spieler ist es angenehm, wenn NSCs nicht unbedingt als solche zu erkennen sind und spontan handeln. NSCs brauchen idealer Weise kein Mal während des Cons mit einer SL reden. Alle Informationen, die sie benötigen stehen in ihrer Hintergrundbeschreibung und in den offiziellen Regeln für Spieler.

Gegenstände: Im Spiel gibt es eine Reihe von Dingen, die für den Ein oder Anderen von Interresse sind. Diese gehören allerdings meist jemandem, der sie nur gegen einen Gefallen freiwillig hergibt. Oder sie sind gut versteckt, durch Fallen gesichert u.s.w.. Auch diese dienen dazu Handlungsanreize zu bieten. Ob dann letztlich gemordet, gestohlen, gefeilscht, oder aus Zuneigung geschenkt wird stellt sich erst während des Spiels heraus.
Mein Favorit zu diesem Thema sind im Wald wachsende Krauter. Die SL legt vor Conbeginn an versteckten Stellen im Wald günstiges Gemüse, wie z.B. einzelne Kartoffeln aus. Diese heißen im Spiel dann z.B. grüner Knöterich. Wenn sich aus diesen dann noch Heiltränke, Liebestränke, o.ä. herstellen lassen, so werden einige Spieler in den Wald ziehen, andere werden ihnen ihre Funde abkaufen und Tränke brauen, die sie dann weiterverkaufen. Ausserdem kann einem natürlich beim Kreutersuchen so einiges begegnen... :)


So ich mache hier erst mal Schluß. Sonst ists nachher so lang, dass es keiner mehr lesen mag.

MfG, Dirk
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Ewa Baumgarten
König
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Beitrag von Ewa Baumgarten »

Für mich ist ein Con dann ein toller Con, wenn ich Spaß hatte. Mag am tollen Plot liegen, an den tollen Spielern, am tollen Wetter oder am tollen Met - wenn ich abends glücklich nach Hause fahre und irgendwas hab, wo ich bei schlechter Laune dran denken kann, dann war es ein guter Con.
Viviona Winterkind
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