Feedback Taverne "Zum Silbernen Kranich" - Berlin

Dieses Forum ist für Anregungen und Kritik zu Zukünftigen oder Vergangenen Spielen
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Lars Büker
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Feedback Taverne "Zum Silbernen Kranich" - Berlin

Beitrag von Lars Büker »

Hallo ihr alle. Es folgen meine Eindrücke von meinem ersten Tavernenspiel. Ich werde versuchen, methodisch vorzugehen.

Der Veranstaltungsort
Die kleine Gartenanlage war längst nicht der schlechteste Ort für ein kleines Spiel. Die bespielte Parzelle bot ausreichend Platz für alle Anwesenden, und Nachbarn waren beim Spiel nicht hör- sicht- oder riechbar. Die Ausstattung mit Sitzgelegenheiten und Tischen war mehr als ausreichend und das Essen reichlich. Ein wenig zu reichlich sogar: Was für Spielerhorden hattet ihr denn erwartet angesichts eures Berges an (sehr schmackhaftem) Dessert? ;)
Die Feuerkörbe und die Feuergrube waren wirklich toll, denn es wurde am Abend empfindlich kalt, und so gab es auch draußen ausreichend Möglichkeit, sich zu wärmen.

Die Verpflegung
Die Menge der Getränke hat das Plansoll übererfüllt (was immer gut ist), aber die Auswahl war leider an der entscheidenden Stelle ein wenig beschränkt. Neben Limonaden, Bieren und diversen Alkoholika gab es leider kein einfaches Trinkwasser. Das hat mir schon gefehlt.
Das Essen, so gut geeignet es auch war, litt leider unter einem strukturellen Engpass: Der kleine Grill war unserem Ansturm nicht gewachsen. Wir waren zwar nicht viele, aber wir wollten alle was essen, und das zur gleichen Zeit. Ein Reservegrill wäre da von Vorteil gewesen.
Die Wildschweinwurst war ausgesprochen lecker, aber definitiv Perlen vor die Säue geworfen. Eine x-beliebige Daurwurst hätte es auch getan, und es hätte bestimmt den Geldbeutel des Veranstalters geschont. Gerne gegessen habe ich sie trotzdem. 8)

Organisatorisches
Im Vorfeld scheint die Taverne sehr gut aufgestellt gewesen zu sein.Ein Lob an Michael, die Vorbereitungen wirkten gründlich und umfassend: Kleine Umschläge mit Startgeld und Infomaterial für jeden Spieler, Spielgeld in Hülle und Fülle, echt tolle Beschilderung der Taverne, die erwähnte Einrichtung des Gartens etc. . Vor Ort hat der Ablauf allerdings ein wenig geschwächelt, weil der liebe Michael alles allein bewältigen musste. Das hat man gelegentlich (gerade zu Anfang) auch gemerkt.

Spiel
Einen Plot gab es ja nicht, also hielt sich zielgerichtetes Spiel in Grenzen. Die Werber waren eher laut und lästig als ein wirklicher Spielfaktor, aber sie haben zum Ambiente einer von Soldaten viel besuchten Schenke beigetragen. Das hat sich natürlich mit dem Eintreffen unseres hochgeschätzten Herrn Hauptmann geändert, der mit seinem üblichen Charme und geradezu mafiösen Methoden versucht hat, die Reihen der Garde zu füllen.
Das Charakterspiel der Spieler kann ich nicht zur Gänze gut beurteilen, denn der Kontakt war eher zäh. Am Anfang des Abends war die Spielergruppe noch ein wenig durchmischt, aber mit verstreichender Zeit separierte sich die Runde immer mehr in eine Lübeck/Hamburg (Andi und Kerstin, ihr seid dabei einfach eingemeindet) Gruppe und in eine Berliner Gruppe. Ein wenig schade, aber ich denke, das war abzusehen.
Grundsätzlich wünsche ich mir für ein LARP mehr geplantes Spiel. Ein geselliges Zusammensein ist nett, aber ohne massives Einbringen von Spielinhalten schläft sowas schnell ein.

Gesamteindruck
Obwohl im Großen und Ganzen das Spiel gut vorbereitet war, habe ich den Abend als mäßig vergnüglich empfunden. Das ist zu einem guten Teil dem Umstand geschuldet, dass ich das Konzept "Tavernenlarp" nicht mag. Ohne eine übergeordnete Rahmehandlung bleibt die Interaktion den Spielern völlig selbst überlassen, und nicht jeder kommt damit gut zurande. Das hat man auf diesem Spiel bei einigen Spielern besonders deutlich gemerkt, die mit Dialogen einfacher Art ("Hallo, wie heißt Du denn? Woher kommst Du? Was machst Du so?") bereits überfordert waren. Besonders auffällig finde ich dabei, dass diejenigen Spieler, die ihre eigenen Spielideen mitgebracht haben (Lirer Roulette, diverse Kartenspiele), samt und sonders aus der Riege der "alteingesessenen" Phönixlarper stammte. Das gibt einen Eindruck davon, wie "Tavernenlarps" im Allgemeinen begriffen werden: zusammensitzen und sich in Gewandung betrinken. Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt: Volltrunkene finde ich auf einem LARP, gleich welcher Ausrichtung, fehl am Platze. Man kann mit Betrunkenen schwerlich spielen, was an dem Abend eindrucksvoll aufgezeigt wurde.

Abschließend: Viel Mühe mit der Vorbereitung und eine solide Ausstattung, aber der Art nach nicht mein Geschmack von Spiel. Das war für eine gute Weile mein letztes Tavernenspiel. Das liegt nicht etwa daran, das Michael schlechte Arbeit geleistet hätte, sondern einfach am Konzept solcher Spiele.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
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sven r
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Beitrag von sven r »

Hallo
Erstmal Danke für die Mühen von Michael, um uns ein nettes Spielchen zu ermöglichen. Das Essen war gut und reichlich und die Getränke ausreichend für meine Bedürfnisse (Wasser gibts im Notfall immer im Hahn). Besonders schön fand ich die Darstellung von Herta der Feldschererin, Willi dem Werber und Anna und Ekhart der Wirtsleute.
Nicht so schön war für mein Emfinden die fehlende Intimeansprache und das verzögerte Erscheinen von Ekart (Michael ich weiß dass Du den tollen Nachtisch noch richten mußtest, aber trotzdem). Auch hatte ich das Gefühl, als wenn sich halb Tulderon in Aklon Stadt eingefunden hätte, was Ich jetzt auch nicht als so prickelnd emfand. Lirer Roulett zu spielen und nen Neuphönixspieler zu töten (bestimmt durch Betrug) ist auch nicht umbedingt das was Ich mir persöhnlich von ner Taverne in Aklon erwarte. Dafür nicht mal ins Kittchen zu wandern ist dagegn entweder gut gespielt oder schlecht von der Garde umgesetzt.
Auch wenns keinen Plot gab war genug zu beobachten. Essen, Trinken, Weltpolitk erörtern, Lehrstunden geben, Würfel oder Kartenspiele spielen, dem Barden zuhören oder der kleineren Feindschaft zwischen dem Barden dem Wirt und der Garde mittendrin folgen war echt gut. Das ist es was ein Tavernenspiel ausmacht.
Das Gelände war ok, ein einziger großer Schankraum hätte uns allerdings alle noch etwas nähergebracht. Auch kann ich Lars Meinung der Grüppchenbildung nicht 100% nachvollziehen, da zusammenreisende Chr natürlich auch in erster Line zusammen spielen. Interaktionen zwischen den Gruppen hat meineswissens statt gefunden.

Ich hab immer noch den Vogelbeerbaum von Ranarion in den Ohren aber Ich hasse die nackte Elfe.
Soweit von mir
Nächstes Mal mit Plot und Übernachtung bitte
sven
Wenn du den Durst verspürst vom Wasser der Erkenntnis zu trinken, dann nimm wenigstens kleine Schlucke und stürze nicht gleich den ganzen Becher deine Kehle herrunter!
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Simon K.
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Beitrag von Simon K. »

Ich verstehe nicht weshalb das Spiel auf solch' geringe Spielerzahl limitiert war, 5 bis 10 weitere Spieler hätten eine Taverne sicherlich noch bereichert. Ich würde jetzt eher behaupten, dass Spiel ist etwas am Ziel vorbei geschossen. Allgemein würde ich zum Spiel sagen, Schade.
sven ristau hat geschrieben:Lirer Roulett zu spielen und nen Neuphönixspieler zu töten (bestimmt durch Betrug) ist auch nicht umbedingt das was Ich mir persöhnlich von ner Taverne in Aklon erwarte. Dafür nicht mal ins Kittchen zu wandern ist dagegn entweder gut gespielt oder schlecht von der Garde umgesetzt.
Sven, wir haben keine Person gezwungen oder belogen um am Lirer Roulett teilzunehmen, ebenso war die Konsequenz soweit auch erklärt und der (Neu-Phönix)Spieler wusste das die Möglichkeit zu sterben besteht!

Ausserdem haben wir es genügend Spielern (innerhalb der Taverne) angeboten. Hättest du damit ein Problem gehabt, dann hättest du auch dafür sorgen können das wir das Spiel nicht mehr spielen können oder werden. Der gute Hauptmann hatte übrigens ebenso kein Problem damit.
sven ristau hat geschrieben:Auch wenns keinen Plot gab war genug zu beobachten. Essen, Trinken, Weltpolitk erörtern, Lehrstunden geben, Würfel oder Kartenspiele spielen, dem Barden zuhören oder der kleineren Feindschaft zwischen dem Barden dem Wirt und der Garde mittendrin folgen war echt gut. Das ist es was ein Tavernenspiel ausmacht.
Essen & sich betrinken ist ein schlechter Hintergrund um schönes Rollenspiel zu ermöglichen. Die meisten (neu-)Phönixe interessierten sich kaum für die Weltpolitik, ebenso war der Streit zwischen Barden und Wirt jetzt kein wirklich guter Aufhänger um sich zu bespaßen.

Ich würde ein weiteres Spiel von Michael nochmal besuchen. Aus kleinen Fehlern lernt man und das nächste Spiel wird um einiges besser.
// Neuigkeiten und weitere Infos der Phönix Carta findest du auf Facebook und Instagram:
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Andrea F.
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Beitrag von Andrea F. »

Simon K. hat geschrieben: Die meisten (neu-)Phönixe interessierten sich kaum für die Weltpolitik
Stimmt nicht!!!! Die Elfe aus Haralin, die Anguirer und Helingarder, Tillmann und seine Leute wissen jetzt mehr über die Dunkle Bedrohung, als so mancher Phoenix-Alt-Spieler. Gerade das Interesse an den Kolten war groß und die Fragen spannend! Ich glaube eure Truppe war zu sehr damit beschäftigt Gift unters Volk zu mischen, als einfach mal zu zu hören......

Sonst kann ich mich Sven und Lars nur anschließen. Ich komme auch zum nächsten Spiel!

LG
Drea
Ich will lieber stehend sterben, als kniend leben.......
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Andrea F.
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Beitrag von Andrea F. »

Ich wollte nicht den Eindruck vermitteln, dass ich die Aktion Lirer Roullette schlecht fand! Ganz im Gegenteil!
Ich will lieber stehend sterben, als kniend leben.......
Sebastian H
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Beitrag von Sebastian H »

Ich weiß ja auf Grund der Vorabstimmungen, in wie weit das Spiel ganz ursprünglich, damals so von Micha geplant war. Ich weiß auch, dass es am Ende nicht ganz so gekommen ist, aber eigentlich ist es mir egal. Die Spiele laufen ja am Ende immer so, wie sie dann halt laufen - man muss das beste daraus machen.

Ich hatte relativ wenig Erwartungshaltung an das Spiel und dementsprechend bin ich auch weder enttäuscht noch begeistert. Die kleinen organisatorischen Schwächen wird es wohl in der Form nicht mehr geben. Ich fand den kleinen Garten auch durchaus passend als Location - die Umgebung ließ sich optimal ausblenden.

Es gab auf diesem Spiel keinen vordefinierten Plot, allerdings gab es einige NSC, die in ihren Rollen anspielbar waren. Teilweise wurde das auch genutzt.

Ich persönlich fand es den Abend über nicht langweilig. Ich habe mich sehr gut unterhalten und kann aktiv die "Durchmischung" der Gruppen bestätigen. Und naja, ... ich fand das Roulette ne sehr tolle Idee :), wenngleich es mich wundert, dass es tatsächlich zur Durchführung kam, ohne Konsequenzen für die Organisatoren... aber das ist nun tatsächlich IT zu regeln. Ich fand alles ringsherum unterhaltsam .. die Verträge, die suavitischen Einlagen, die Reibereien, bis hin zum Hausverbot und den Streitereien des Barden mit der Wache hat man doch vieles erlebt, was an einem ganz normalen Abend in einer Tavene passieren kann. Auch ganz ohne Plott.

Ich bin auch wieder dabei ... vielleicht muss mal ein anderer Charakter her ;) einer der nicht so friedsam und behütet, glücklich und zufrieden mit der Welt sein Bier genießt und die Leute beobachtet.
Tulderon - Das Stadtspiel 2022
31. August bis 04. September 2022
Stadtspiel-Zeltcon mit Vollverpflegung
auf der Wasserburg Heldrungen
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Mark Fiedler
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Beitrag von Mark Fiedler »

Ich machs dann auch noch mal kurz:

Ich hatte auf Basis eines Tavernenspiels nicht viel mehr erwartet als geboten wurde, in sofern völlig ok für mich, die lange Anreise hat sich für mich persönlich trotzdem gelohnt.
Und ich glaube auch, dass das Ganze entwicklungsfähig ist und Micha viel gelernt hat, was man beim nächsten Mal anders/besser machen kann.

Insofern bin ich vermutlich im nächsten Jahr wieder dabei... aber dann halte ich es wie Sebastian: etwas anderes als der Tulderoner Bauer darfs für den Abend dann wirklich gerne sein... :)
... der freundliche Bauer aus der Nachbarschaft.
Michael B.
Herzog
Beiträge: 258
Registriert: Do 27. Jul 2006, 17:17

Beitrag von Michael B. »

Hi!

Danke für das Feedback. Ich habe auch schon die eine oder andere Mail bekommen.

Danke auch für das Kommen, ich hoffe Ihr hattet Euren Spaß. Jetzt zur Eigenkritik:

Ich hatte mir definitiv den einen oder anderen Fauxpas geleistet, der nicht hätte sein müssen. Wie z.B. die Hilfe der anderen nicht im Vorfeld auszuschlagen, NSC besser briefen müssen, Mineralwasser für die Spieler die keinen Alkohol trinken, fehlende vegane Speisen, eine bestehende Regel im Spiel ändern, beim Check in nicht fehlen dürfen - ich hatte meine Fähigkeiten ein wenig überschätzt und wurde mit der Bayerischen Creme nicht zeitig fertig. Wäre ich um 19:00 Uhr zugegen gewesen, dann hätte ich auch das Fleisch schon auf den Grill geschmissen und hätte den Check in meistern können - eine Orga-Ansprache hätte es nicht gegeben, weil ich im Vorfeld alles per Mail geklärt hatte. Für Leute die sehr kurzfristig gekommen sind, mag das nicht mehr gegolten haben - dafür entschuldige ich mich.

Zukünftig wird es bei mir (bei uns) keine Orga-Ansprachen geben. Alles was der Spieler wissen muss, bekommt er per Mail zugeschickt oder steht in seinem Umschlag, den er beim Check in ausgehändigt bekommt.

Zum Konzept von Tavernen: Ich hatte bisher keine andere Phönix-Taverne besucht, von daher kann ich diese Taverne nur mit Tavernenspielen von anderen, offenen LARP-Kampagnen vergleichen. Eine Taverne im LARP bietet in der Regel eigentlich nur eine Plattform zum In time-Feiern, Charakterpflege, Rollenspiel ohne Plott oder Stress im Spiel. Es können Plots angeboten werden, diese sind in der Regel die Ausnahme. Das soll jetzt keine Bewertung darstellen, aber alle Berliner Neuzugänge auf der Taverne haben eben mehr oder minder Charakterspiel betrieben, gegessen und getrunken und sind dann gegangen ohne auschecken zu wollen - nicht, weil sie sich die Punkte selber gut schreiben, die meisten hielten das nicht für gerechtfertigt für so ein entspanntes Spiel Punkte kassieren zu müssen. Die meisten Neuzugänge waren auch dem entsprechend schon ziemlich voll gewesen. ;) Und obwohl ich an sich keine betrunkenen LARP-Spieler mag, stellt die Taverne eben die Ausnahme da, wo, meiner Meinung nach, die nüchternen Spieler ausnahmsweise Rücksicht auf die Betrunkenen nehmen sollten.

Zum Lirer Roulette: Großes Kino. Ich fand's witzig. Mir hat es persönlich sehr gut gefallen, auch wenn ich dieses Spiel gerne im Vorfeld unterbunden hätte. Aber auch hier offenbaren sich die Grenzen einer unvorbereiteten 1-Mann-Orga:

Es gab nur drei Akloner Soldaten auf der Taverne (und diese hätten nie gedacht, dass der Abend so stressig werden könnte - was sie eigentlich auch sehr schön fanden im Nachhinein) und ich konnte nun mal leider keine zusätzliche Halb-Rotte plus Schulze aus dem Ärmel ziehen. An sich ist es sehr gut, dass man einem Spieler, auch wenn das sein erstes LARP-Spiel überhaupt gewesen war, zeigt, wie gefährlich es auf einem Spiel werden kann. Weiter: Da der Hauptmann auf Fronturlaub gewesen war, sah er sich als Kompetenz nicht zuständig. Die beiden anderen NSC-Wachen waren eingefleischte DragonSys-Spieler. Und wie wir alle wissen, herrscht bei DragonSys-Spielen offener Kampagnen das Credo vor: NSC töten keine Spieler. Das heißt, selbst wenn die Spieler zu den Waffen gegriffen hätten und die Wachen attackiert hätten, hätten sich die Wachen wohl er in DKWDDK-Marnier sich tot-/kaputtknüppeln lassen, als auf dieser Taverne einem Charakter eines Spielers ernsthaft Schaden zuzufügen. Im Nachhinein haben sie (die beiden Wachen) mir auch gestanden, dass sie sich ihre Charakterbögen gar nicht erst angeguckt hätten und mit den Regeln auch nichts anzufangen wussten - wobei Johnny sein Hauptmann und die beiden anderen Werber-Soldaten spieltechnische Werte hatten, mit denen sie wirklich jeden auf der Taverne hätten ausknocken können. Aber es sind eben LARPer, die sich an die Divise halten: "Lieber schön und fair ausspielen, als Werte und Regeln zu beachten." Soll ich die beiden jetzt dafür wirklich rügen? Ich glaube nicht. :P Außerdem spiegelt sich in einem solchen Fall die Mankos einer geschlossenen Kampagne wieder. Inwiefern? Es wurde die simple Frage gestellt: Mit Ausnahme von Tulderon ist doch im gesamten Königreich Aklon das Glücksspiel verboten? *Bämm!?* Ja, wie? Ich bin nicht das Phönix-Gremium. Kurz mal überlegen: Im mittelalterlichen Deutschland war Glücksspiel auch nicht verboten - aber im mittelalterlichen Deutschland war auch vieles anders als im fantastischen Aklon? Da ich in dem Augenblick nicht die geringste Ahnung hatte, was wie in Aklon gehandhabt wird und ich auch keinen (N)SC-Schulzen zur Hand hatte der Recht sprechen konnte und es mir fern lag die Charaktere der Spieler im Nachhinein für etwas zu bestrafen, das es eigentlich gar nicht zu bestrafen gilt, habe ich einfach gesagt: "Nö, Glücksspiel ist nicht verboten. Wir aber nicht gerne gesehen. Aber der Besitz oder das Spielen um Gift ist ganz bestimmt verboten." Letzlich hatte sich Johnny dann entschieden, die Charaktere damit davonkommen zu lassen, wenn sie einfach einen Eintrittsbrief zum Militär unterschreiben. Ob das jetzt richtig oder falsch war, angebracht oder nicht, weiß ich nicht. Zumindest war es dann halt so. Jedoch wird es Zukunft in der Hinsicht sowas nicht mehr passieren können, weil man uns nun ja gestattet hat unsere eigene Grafschaft südlich von Tulderon als Orga zu bespielen. Das heißt: Eigene Gesetze, Traditionen und Hintergrund. Wenn dann die SL sagt: "In Kyriell ist das so und so ..." Dann ist das so. Insofern kann man dann in solchen Dingen wenigstens eine klare Aussage machen / klare Linie fahren.

Summa summarum: Die meisten Neuzugänge schienen ziemlich begeistert zu sein von dem Tavernenabend. Zumindest haben sie mir das gesagt und geschrieben. Aber andererseits sieht man auch, dass die Spieler nicht bereit sind über Nacht ihre alte Spielweise abzulegen. Eigentlich hätte jeder wissen müssen, dass wir nach Phönix spielen und in einer geschlossenen Kampagne, wo keine Mittellande existieren, dennoch hatten einige Charaktere darauf bestanden dem Wirt weiß zu machen, dass sie aus den Mittellanden kamen. Und genauso gut kann ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Neuzugang einem nur den Vogel gezeigt hätte, wenn man einen "Vernichtenden Schlag" gegen ihn ausgeführt hätte.

Mein eigenes Fazit: Ich habe gerne andere Tavernenspiele in Berlin besucht, weil ich es sehr schön finde, auch mal nur die Möglichkeit zu haben mit seinem Charakter in ein Gasthaus gehen zu können und mit anderen Charakteren einen zu trinken, sie kennen zu lernen und Konversation zu betreiben. Da brauche ich keine Toten, keinen Plot und keinen Stress. Was ich nicht so schön finde, ist das bei wirklich jeder anderen Taverne etliche Spieler stark ins Out time driften - etwas, dass beim Silbernen Kranich nicht vorgekommen ist. Statt dessen wurde durchweg gespielt, die Spieler blieben in ihren Rollen und haben konsequent ihr Spiel gespielt - dafür von mir noch einmal ein großes Lob.
In Zukunft werde ich versuchen mehr Leute zu finden, es gibt wohl schon ein paar Kandidaten, die mit mir die Cons zusammen ausrichten. Vielleicht kann ich mir noch den einen oder anderen Rat einholen und werde auch mal gucken, was z.B. Lars auf seinem Tavernenspiel anders und besser macht.

Und was auf dieser Taverne am 18. April passiert ist wird für den einen oder anderen Charakter noch evtl. Konsequenzen haben. ;)

Für die Zukunft ...

Wie einige schon mitbekommen haben, soll sich der Silberne Kranich als jährlicher Tavernen-Con etablieren. Man kann das Spielkonzept mit dem "Prancing Pony Inn" aus dem Herrn der Ringe oder dem "Friendly Arm Inn" aus Baldur's Gate (Forgotten Realms à la D&D) usw. vergleichen. Es war definitiv das erste und letzte Mal im Kleingarten gewesen. Ein Objekt für zukünftige Spiele steht schon fest: Eine alte, zweistöckige Villa mit eigener Küche, Duschen, Schlaafsaal und großem Gartenarial. Es wird mehr NSC geben, die das Stadtbild von St. Kyriell (die Stadt, wo das Gasthaus steht) beleben und es wird pro Con ein bis zwei Plots geben. Das Ganze wird dann auch von Samstag- bis Sonntagmittag laufen. Nichts desto trotz wird das ein Tavernen-Con bleiben: Das heißt, Plots stehen im Hintergrund. Feiern, Schmausen und das Spiel und Kennenlernen unter den Charakteren bleibt im Vordergrund bestehen. Ob dieses Konzept ansprechend ist, oder ob es Sinn macht sich für ein Tavernenspiel extra einen neuen Charakter zu erstellen bleibt jedem selbst überlassen. In Zukunft werden auch neben dem eigentlichen Menü auch eine vegane (richtig geschrieben?) Alternative fest mit angeboten - und auch Mineralwasser. Ganz wichtig! ;)

Sorry, aber da habe ich einfach von mich auf andere geschlossen: Ich habe wirklich noch nie auf einem Tavernenspiel nach Mineralwasser verlangt. :lol:

Fundsachen

Es gibt etlich Sachen von Spielern, die vor Ort vergessen worden. Seht bitte noch einmal nach, ob Ihr auch alles wieder mitgenommen habt. Wer etwas vermisst, der schreibt es mir bitte per E-Mail, NICHT HIER INS FORUM, und ich bringe Euch die Sachen gerne zur nächsten Con mit oder schicke sie Euch per Post zu. Selbstabholer sind auch genehm.

NSC-Review

Ich würde die Gelegenheit nutzen und mich noch einmal mit allen NSC zu einem Meeting treffen, zwecks Nachbesprechung, Vorstellung des Konzepts des nächsten Silbernen Kranichs usw.
Andreas P.
Herzog
Beiträge: 287
Registriert: Di 29. Jul 2003, 10:46

Vergessene Dinge

Beitrag von Andreas P. »

Moin Michael,
ich würde dir empfehlen, eine grobe Übersicht über die gefundenen Dinge ins Forum zu stellen, da man meistens erst sehr viel später bemerkt ob einem eine Kleinigkeit fehlt. Wenn man dann liest was gefunden wurde, gibt das oftmals den nötigen Impuls. Ansonsten kommt man gar nicht drauf...
Danke
Andreas
Michael B.
Herzog
Beiträge: 258
Registriert: Do 27. Jul 2006, 17:17

Beitrag von Michael B. »

Ist vielleicht doch besser so.

Ich bin jetzt guter Dinge und gehe davon aus, dass keiner so dreist ist und etwas für sich beansprucht, was ihm gar nicht gehört. Es gibt nämlich noch ein paar Kleinigkeiten, die ihren Eigentümer noch nicht wiedergefunden haben.

Sobald ich die nächste Woche frei habe, werde ich eine Liste der noch vorhandenen Fundstücke hier reinstellen.
Andre Leich

Beitrag von Andre Leich »

Nun muß auch ich noch meinen Senf dazugeben.
Larp im Kleingarten war für mich ein beängstigender Gedanke.
Aber letztlich war es völlig i.O. Das Ambiente war gut.
Das Essen war nicht ganz meine Geschmacksrichtung, aber für mich nicht weiter wichtig.
Das ich als alter Altlarper nochmal Phönix spiele hätte ich nie gedacht und ich muß euch sagen es war toll. Ihr habt alle konsequent gespielt und nur ganz selten rutsche ich mal in eine OT-Blase die aber auch für mich wichtig waren.
Das mal einer nicht so gut spielt gibt es doch überall.
Ich fühlte mich gut angenommen, bestens informiert und einfach wohl.
Ich denke das war nicht mein letzter Phönix.
Einziges Manko war der Met. Da war etwas drin! Denn erst versagten meine Beine und später meine Zunge. Hütet euch vor dem Wirt oder der geschwätzigen Wirtin.
Tillmann.
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