Weg mit den Murmeln!!!

Eine Sammlung von alten und neuen Vorschlägen zum Regelwerk

Moderator: Spieler Moderator

Nils Behncke

Weg mit den Murmeln!!!

Beitrag von Nils Behncke »

Moinmoin zusammen!

So, nach einem schwierigen weg hab ich jetzt auch endlich ins Forum gefunden...
Erstmal ein dickes Lob an alle, hab selten ein so unterhaltsames, informatives, höfliches und vor Intellekt strotzendes Forum gesehen. Hut ab! Aber zum Thema....

Ich finde die Murmelregeln in der Praxis oft unspielbar und nervig.
Ich meine jetzt bei Zaubersprüchen, nicht bei Ritualen, Alchemie etc.
Der Zaubervorgang wird hierbei von mechanischen OUTTIME Vorgängen dominiert, was ich für alle beteiligten blöd finde. Der Zaubernde muss an einem Beutel rumnästeln, seine Murmeln rausgrapschen, zählen, die Farben angucken, in einen anderen Beutel wieder wegstecken und darf streng nach den Regeln DANN erst anfangen zu zaubern. Der richtige Moment für einen Orkan o.ä. ist dann meistens schon vorbei. Für alle anderen sieht das ganze einfach nicht hübsch aus.

Um das klarzustellen, mir geht es hier nicht um die Logik oder die Spielbalance der Murmeln, sondern um deren praktische Anwendung.

Die ersatzlose Abschaffung der Murmeln bei Zaubersprüchen würde leider die ganze Spielbalance stören. Als Ersatz könnte es meiner Meinung nach folgendes geben:

Maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg eines Zauberspruchs sind nicht mehr Outtime-Murmeln, sondern Intime Handlungen. Beispielsweise eine längere, kompliziertere Zauberformel und/oder bestimmte Gesten. Beim Scheitern dieser Handlungen scheitert auch der Zauber. Außerdem steigt durch den höheren Zeitaufwand auch die wahrscheinlichkeit eines Treffers im Kampf, was den Zauber meines Wissens auch scheitern lässt. Um mich nicht falsch zu verstehen, ich hab ja eben selbst den Zeitaufwand beim Murmelnziehen kritisiert, meine ich kurze, schlichte Dinge. Ein Beispiel:

Merlin wird auf einer Lichtung von einem wütenden Ork angegriffen. Statt sich nun tapfer in die Murmeln zu greifen...ähem....beginnt er die 6 (statt drei) Worte umfassende Formel zu intonieren. Dann dreht er sich einmal leichtfüßig im Kreis, um Sich in die Leichtigkeit des Windes hineinzuversetzen, bläßt dem Angreifenden Grunzer seinen Lungeninhalt entgegen und brüllt schließlich (am besten nach erneutem atmen...) das Befehlswort Orkan. Angespornt durch das tolle Spiel Merlins befördert sich Crunch der Ork im brausenden Wind zurück in den Wald, statt zu sagen "nich schon wieder, verdammt".....

Würde mir gefallen.... Natürlich könnten bzw. sollten Magier sowas freiwillig machen, ich hab bis jetzt leider nur sich überschlagende Silben beim Zaubern gehört.
Entweder müsste es dann für Spruchzauberei extra Punkte geben, oder der Magier würde die Murmeln hinterher aus dem Beutel nehmen oder wie auch immer..... zerbrecht euch mal den Kopf, ich hab selbst für den ersten Post genug geschrieben.

Also, bin gespannt auf eure Meinungen, murmelversessenes Phönix-Urgestein, Gruß
Nils
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Kauf dir ne leicht zugängliche Tasche. Das Murmelsystem finde ich gut. Es wird immer wieder Deppen geben, die dann einfach sagen "das war nicht gut genug dargestellt! Das ignorier ich!" und es ist nicht immer ein Orga-Wölkchen zugegen um zu sagen "doch das war toll". Ausserdem ist Kampfzauberei dafür da schnell rausgesch... zu werden. Bis der Magier sein Getänzel und Gewusel gemacht hat, sind die Orks bei ihm und hacken ihn in ganz kleine Stücke. Und deshalb merke man sich: Es gibt Murmelbeutel, die sehr leicht zugänglich sind.
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
Christian Segebade

Beitrag von Christian Segebade »

Ahoi!

In dem Post steht doch, das es letztendlich schneller gehen sollte alsmit den Murmeln. Und selbst ein super ausspielenderMagier muss sein ausspielen für die Murmeln unterbrechen. Mit schummeln und so hat das ja nichts zu tun, denk ich......
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Hendrik Plagmann
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Beitrag von Hendrik Plagmann »

gut das uns *Gott deiner Wahl* die Möglichkeit gegeben hat Murmeln für einen festzulegenden, in absehbarer Zeit zu sprechenenden Spruch im Vorraus zu ziehen! sollte der Spruch dann nicht gesprochen werden, pech, hast dich wahnsinnig auf die Quintessenz konzentriert aber nach einiger Zeit (vergleichbar mit "1 Kampf/30Minuten") als dann immer noch nix kam ging es halt nicht weiter und die Murmeln sind futsch.
trotzdem sind Murmeln toll!
und große, leicht zugängliche Murmelbeutel gibt es wie oben erwähnt auch schon :)
André Püttjer

Beitrag von André Püttjer »

ansonsten macht es sehr viel sinn sie auf pergament via runen zu bannen
Nils Behncke

Beitrag von Nils Behncke »

@Hendrik:
Ist das so? wusste ich nicht...
Wieviel vorher darf ich das denn? Also vor einem Kampf fünf Zauber zu ziehen ist doch sicher nicht mehr in Ordnung... Aber das würde natürlich schon einiges ändern...
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Hendrik Plagmann
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Beitrag von Hendrik Plagmann »

wer lesen kann ist klar im vorteil :)

ich bin aber der meinung das es besser ist vor dem schreien zu wissen ob man die richtigen (oder eher die falsche murmel) gezogen hat, weil wenn man erstmal orkan brüllt und dann schaut was für murmeln man hat ist der betroffene normalerweise schon am laufen. und dann rufen "HAH doch nicht" ist sehr.. uncool!
Sven Strobach
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Beitrag von Sven Strobach »

hmmm, aber wer entscheidet wie die gesten und die sprüche auszusehen haben... und woran erkennt ein nicht-magierchar-spieler ob der magier in der ausführung gepatzt hat? willst du jedem magier ein kleines wölkchen an die seite stellen "du, die handbewegung 4 muss um 90 Grad gedreht ausgeführt werden und die armbewegung war auch nicht so ganz korrekt.... du hast gepatzt"???

vor allem wie willst du eine anleitung dafür schreiben? (phoenix 2.0 mit überarbeiteten magier-regeln... jetzt nur noch 250 seiten)

wie in dem anderen posting auch schon... ich bin ja nur der newbie, aber dein vorschlag kommt mir ein wenig merkwürdig vor
Küchenfluch: Egal wie stark die betroffene Person sich auch anstrengt, führt sie der Fluch doch immer wieder an küchenähnliche orte
Sven U.
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Beitrag von Sven U. »

Hi!

Erfahrungsbericht: Ich habe auf dem Sheldiria einen Suavis-Mitpriester gehabt, der Murmeln nach eigener Aussage doof fanf und es lieber "ausspielen" wollte. Er hat sich mehr Zeit für die Sprüche genommen und sie sind "nur" dann gescheitert, wenn er während seiner Intonierung, Gesten, etc. von Außen (Angriff, Ansprechen, etc.) gestört wurde.

Ich finde diese Variante weitaus schlechter als die alte Regel. Man kann es fast immer so einrichten, dass man nicht gestört wird. Und wenn nicht, weil ein Pfeil trifft, dannn wäre der Spruch auxch nach den alten Regeln (trotz gelungener Murmelprobe) misslungen und die Murmeln wären futsch.
Ich habe selbst schon häufiger Murmel-Chrarktere gespielt und empfand die Regel nie als hinderlich (höchstens meinen zu engen Murmelbeutel, aber da bin ich selber Schuld). Wenn man die Nietnemurmel durch eine solche Regel aus dem Spiel nehmen würde, würde man die Zauberer-Magier-Priester-Fraktion sehr stärken, zu sehr für meinen Geschmack.

SVEN
....sie wollen nicht ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen...
Christian Wodke

Beitrag von Christian Wodke »

das Regelwerk ist eigentlich recht eindeutig was Zeitpunkt des Murmelziehens, Sprechen der Formel und Störung angeht

Vor dem Aufsagen einer Spruchformel muss ein Charakter eine Anzahl von Murmeln aus seinem Beutel für „unverbrauchte“ Murmeln ziehen. Die Zahl der Murmeln entspricht den für diesen Zauber notwendigen MP.
Ist unter den gezogenen Murmeln eine schwarze Nieten-Murmel, so ist der Zauber mißlungen. Die gezogenen Murmeln kommen alle in den Beutel für „verbrauchte“ MP, die Nieten-Murmel kommt zurück zu den „unverbrauchten“ Murmeln.

Ist ein Zauber aufgrund einer Nieten-Murmel gescheitert, so muss das rollenspielerisch ausgespielt werden.
Was nun genau das Scheitern verursacht hat, bleibt der Phantasie des Spielers überlassen. Eine Ablenkung, ein vergessenes Wort der Spruchformel, eine religiöse Vision, der Feuerball explodiert in der Hand und schleudert den Magier zu Boden, etc.

Ist unter den gezogenen Murmeln eine weiße Bonus-Murmel, so hat der Magier MP gespart, denn die gezogenen MP kommen zurück zu den „unverbrauchten“ Murmeln - nur die Bonus-Murmel wird zu den „verbrauchten“ gesteckt.
Werden gleichzeitig eine Bonus- und eine Nieten-Murmel gezogen, so wird die Nieten-Murmel ignoriert, d.h. die Regel für die Bonus-Murmel kommt trotzdem voll zum tragen.

Die Spruchformel muss dann laut und verständlich aufgesagt werden. Erst die arkane Formel, danach die deutsche Bezeichnung. Gegebenfalls weist der Magier mit eindeutiger Geste auf sein Opfer, damit der Betroffene weiß, dass er gemeint ist.

Bei einigen Zaubern muss der Gegner mit Mehl, einem Feuerball, etc. getroffen werden. Man darf erst werfen, wenn die Murmeln gezogen wurden und die Spruchformel komplett aufgesagt wurde. Wie üblich zählen Kopftreffer nicht. Ein Schild stellt bei einem Treffer durch solche magischen Komponenten keinen Schutz dar.

Nachdem der Spruch aufgesagt wurde, muss derjenige, dem der Zauber gilt, die Wirkung simulieren. Dabei ist besonders gutes Rollenspiel gefragt. Nichts ist desillusionierender als ein Spieler, der nach einem „Fürchte Dich!“ nicht in Panik davonstürzt, sondern gelangweilt kehrtmacht und davontrabt oder ein „Feuersturm“ auf den nicht gellende Schmerzensschreie folgen, sondern sich der Gegner nur achselzuckend die Trefferpunkte abzieht.

Wenn der Betroffene nicht weiß wie der Spruch wirkt oder wie lange dieser anhält, folgt ein Time Out, in dem ihn der Magier darüber aufklärt.

Wird ein Magier beim Aufsagen eines Spruchs oder dem Zelebrieren eines Rituals gestört, ist der Zauber gescheitert, gerade so, als ob man eine Nieten-Murmel gezogen hätte. Obwohl der Spruch also seine Wirkung nicht entfalten wird, sind die MP trotzdem „verbraucht“.
Mögliche Störung beim Zaubern wären ...

1. Verlust von mindestens 1 TP durch einen Angriff, vielleicht ein Schwerthieb oder ein aggressiver Zauberspruch, der Trefferpunkte raubt.

2. Ein anderer Magier kommt einem zuvor und stört mit einem entsprechenden Zauberspruch. Besonders geeignet sind Sprüche wie „ Schweige“, „Schlafe“, „Orkan“ oder „Spasmus“, die verhindern, das die Spruchformel klar und deutlich aufgesagt werden kann.


Davon Quintessenz schon mal auf Vorrat zu "halten" (sprich Murmeln zu ziehen) und dann so viele zu verbrauchen wie man braucht und den Rest verpuffen zu lassen ist mir neu. Man kann natürlich schon mal die Murmeln für einen zB "Schlafe" ziehen, weil man weiß, dass man ihn gleich casten wird (so binnen der nächsten Minute). Sie dann zurück zu tun, weil es doch nicht opportun ist, wäre schlechtes Spiel.
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Jajaja. Das mit dem Vorziehen war 'ne Hausregel.
Worauf ich hinaus will ist, dass es Zeittechnisch bei ausserhalb-des-Kampfes-Zaubern kaum, einen Unterschied macht, ob der Magier mehr wuselt oder ob er Murmeln zieht. Sehr wohl ist allerdings im Kampf ein Unterschied zu erkennen, da selbst die besten Rollenspieler irgendwann einmal einen Feuerball einfach so raushauen und dann fängt das Geplärre an ("Du hast ja nur "Feuerball" geschrien und kein magisches Streichholz entzündet") Das Murmeln ziehen räumt allerdings wenigstens die Chance ein, dass ein Zauber/Ritual trotz allem misslingt, ohne dass es nach reiner Orga-Willkür aussieht. Es ist zwar ärgerlich, wenn ein 2Stunden Super-Effekt-Ritual misslingt, ich fände es aber auch blöde wenn der Dämon IMMER erscheint, weil der Spieler sich Rauchpulver, Blitztabletten und Knallkörper leisten kann, und IMMER gehorcht, nur weil der Spieler sich nen tollen Spruch und tolle Gesten ausgedacht hat.
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Christian Wodke

Beitrag von Christian Wodke »

Dann wäre ich dankbar dafür, wenn solche "Hausregeln" nicht als allgemeingültige Regelung gepostet werden.

Zudem eine solche Hausregel nach Beschluss der Carta nicht zulässig ist, da das Regelwerk die Frage abschließend klärt.
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Hm. Könnten wir versuchen, die verpflichtung zu Murmeln aufzuweichen, indem wir auch andere Indikatoren zulassen?

Die Funktion des Murmelziehens ist doch eine doppelte: Erstens, die Möglichkeit eines Fehlschlages/eines außerordentlich guten Gelingens einzuräumen, und zweitens, ein Mindestmaß an Zeitverzögerung zu erzeugen - Man muss erst ziehen, um zu casten, und kann nicht im Trommelfeuer Sprüche rausrotzen.

Den gleichen Effekt kann man auch mit anderen Dingen erlangen: ein Schamane könnte Runensteine ziehen (prima aus Fimo herzustellen, wer keine Knochen zur Hand hat), ein sythischer Zigeuner kann sich der Spielkarten bedienen, ein Glücksspieler hat einen Beutel verschienfarbier Würfel... naja, ich denke es wird deutlich, worum es mir geht.

Ist jetzt nicht direkt dieses Thema, aber der Gedanke kam mir bei der Diskussion.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
André Püttjer

Beitrag von André Püttjer »

naja sind die murmeln aber nicht ein verbildlichung der quintessenz???
[d.h. sie werden ja nur outtime gezogen.... ]

dem entsprechend ist es so ziemlich egal was man zieht hauptsache die wahrscheinlichkeit bleibt die gleiche....
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Ja, ungefähr das wollte ich sagen. Bisher schreibt das Regelwerk aber Murmeln vor. Schwarz auf weiß.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
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