Adel verpflichtet

Eine Sammlung von alten und neuen Vorschlägen zum Regelwerk

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Sandra Wolter

Adel verpflichtet

Beitrag von Sandra Wolter »

Einige Gedanken zur Adelsregelung im bisherigen Regelwerk:
Allgemein bekannt, adelig zu sein, kostet. Es kostet inplay Geld, es kostet Unmengen an EP, es kostet outplay Geld für eine akkurate Ausrüstung, es kostet einiges an Koordination und Aufwand, um ein paar Gefolgsleute zusammenzubekommen, es kostet - zuviel?

Adelige sind, sofern sie gut dargestellt sind, ein hoher Ambientebeitrag. Dieser ist allerdings sehr sehr selten. Wenn ich meine bisherigen Erfahrungen wälze, waren Adelige bisher zum allergrößten Teil
- Hochstapler
- Leute, deren Verhalten einem klar vor Augen führt, warum in der Historie es zu Aufständen gegen den Adel kam
- NSC´s.
Ich muß sagen, es bessert sich gerade. Auf den letzten Cons, die ich bestritten habe, traten mehrere Spieler in Aktion, die die ganzen Mühen auf sich nehmen, um einen ernstzunehmenden Adeligen darzustellen. Ein dickes fettes Lob, denn es ist echt übel, sich für solch eine Rolle zu entscheiden und sie dann auch vernünftig durchzuziehen. Ernstzunehmende Ritter und höhere Ränge stehen allein schon durch ihr Köstum leicht im Rampenlicht. Und wenn sie gut spielen, stellt ihr Gebahren sie noch weit mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie müssen aufrecht und prinzipientreu sein, stolz und dennoch mildtätig, sind sie „guter“ Gesinnung, helfen sie selbstlos und uneigennützig (und sind dementsprechend oft chronisch pleite), sie sind fast mit dem Adel der heutigen Zeit zu vergleichen, denen jeder penibel auf die Finger schaut, wenn sie Mist bauen. „Adel verpflichtet“, sagt man so schön.
Der Dank des Regelwerkes dafür ist hart. Die EP´s und das Geld, das man abzubezahlen hat, addieren sich, je mehr man darstellen will. Gerade die EP-Kosten verhindern nach der Erschaffung des Charakters effektiv, daß die Figur sich fertigkeitstechnisch weiterentwickelt. Ich vermute wahrscheinlich nicht grundlos, daß so mancher sich sagt: „Ich möchte aber Baron sein. Nehm ich es halt. Abbezahlt bekomm ich´s eh wahrscheinlich nicht, vorher geh ich drauf, also egal...“ Aber man darf Reichtum ohne Lehrmeister lernen - na Wahnsinn...
Schaut man sich laut Regelwerk die Privilegien des Adels an, sind die dort aufgeführten Dinge alle korrekt, aber im Spiel hat man einen feuchten Kehricht davon - oder gar weitere Nachteile. Denn kaum jemand, den man mit sowas anspielt, hat davon Ahnung. Das fängt bei Duellforderungen auf´s erste Blut an, bei denen der Kontrahent dann plötzlich seelenruhig in Volldose aufmarschiert, und endet bei unseren lieben eingefleischten Demokraten, die einen Teufel tun, statt sich vor dem König auch nur zu verbeugen.
*seufz*
Ich plädiere hier nicht dafür, Adeligen irgendwie diese Rolle hinterherzuschmeißen, indem man sie mit lauter Vergünstigungen füttert. Die Kosten im Regelwerk, so meine bisherige Annahme, sollten verhindern, daß jeder Hans und Franz sich zum Grafen erklärt - gut so! Lieber habe ich zwei Adelige weniger, weil die Spieler zurückschrecken, als zehn Pappnasen, über deren Benehmen man nur den Kopf schüttelt.
Aber die Kosten sind etwas zu heftig. Leute, die sich da mit Hingabe mit befassen, werden regelrecht abgestraft und beschnitten, was soll das?

Ein hoffentlich konstruktiver Vorschlag:
Bisher sind die EP-Kosten vor allem eine astronomische Abschreckungsmaßnahme, mehr nicht. Zumindest nichts, was tatsächlich ernstzunehmen wäre. Welche Aufgabe nimmt man schon ernst, von der man schon im Vornherein weiß, daß sie nicht zu bewältigen ist? 170 EP für einen Grafen, da kann man auch gleich reinschreiben „Nie“...
Es darf ruhig etwas kosten, sonst schimpft sich halt jeder Ritter, aber es würde meines Erachtens auch reichen:
- Ritter: 5 EP
- Baron: 10 EP
- Graf: 20 EP
und zwar nicht kumulativ. 20 EP sind heftig genug, das überlegt man sich ernsthaft, ob das sein muß. Zudem wäre eine durchaus akzeptable Möglichkeit, daß diese Kosten gleich zu Anfang investiert werden müssen. Damit kann ein Graf zu Anfang zwar fast gar nichts, aber hat er dafür
1. schließlich ein hoffentlich funktionierendes Gefolge, das mit ihm zusammenarbeitet und ihm nicht auf der Nase rumtanzt.
2. danach die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten wie jeder andere Char auch. Fertig.

Welchen Adeligen man dann ernstnehmen kann, weil er gut spielt, und wer nach zwei Cons die Rolle wieder schmeißt, weil er überhaupt nicht beachtet wird, entscheidet ganz schnell und zuverlässig das Spiel, denke ich.

Was mit diesen Kosten nicht mehr hinhauen würde, wäre die Regelung mit dem Pflicht-Reichtum. Da wären aber Spielereien möglich, um das vernünftig anzupassen - ein bißchen Gedankenarbeit sollt ihr ja auch noch tun. :wink:
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Ewa Baumgarten
König
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Beitrag von Ewa Baumgarten »

Ich weiss nicht... im Prinzip finde ich die Kosten ein wenig zu niedrig! Warum werden die Kosten nicht so ausgelegt, dass ein Baron sich von seinen Start-EP, sagen wir es sind 30 wenn er die richtigen Nachteile nimmt, den Adeligen-Rang und die Fähigkeit "Lange Waffen" kaufen kann, standardisiert auf Menschen?
Ein Graf ist Hochadel - wenn jeder Hans und Franz ihn sich von seinen Start-EP leisten kann, dann wird es bald nur noch von Adeligen-PNCs wimmeln!
Ich bin eigentlich sowieso dagegen, dass man als Graf starten kann! Ein Baron hat eine Baronie, ein Graf ist eine Stufe weiter oben - also soll sich der Spieler doch gefälligst hochspielen! Das würde auch verhindern, dass es überall von selbsternannten Grafen nur so wimmelt - und Leute, die jemanden in den Stand der Grafschaft erheben sind sowieso fast immer NSCs. Auch die Regelung, dass man als Prinz oder Prinzessin starten kann, ist albern! Der König hat 2 Söhne, oh, nein, jetzt sind es 3, und da kriegt er noch mehr Kinder... wie macht er das? Teilt er sich?
Ausserdem haben die wenigsten Leute genug out-time-Wissen um so etwas darzustellen.
Stellt euch die Prinzessin aus Hadran vor: Ja, also, mein Vater ist eigentlich ein netter Mensch.
Oder so etwas.
Viviona Winterkind
Michael Wolter

Beitrag von Michael Wolter »

Ich glaube nicht, daß ein Vorschlag, ähnlich der von Sandra zu einem "jeder Hans und Frans wird dann Graf"- Szenario führen wird.
Es würde wohl für eine Weile "IN" werden adelig zu spielen, wobei es bald zu den führen würde was Sandra als
Sandra Wolter hat geschrieben: Welchen Adeligen man dann ernstnehmen kann, weil er gut spielt, und wer nach zwei Cons die Rolle wieder schmeißt, weil er überhaupt nicht beachtet wird, entscheidet ganz schnell und zuverlässig das Spiel, denke ich.
Außerdem kann man mitnichten als Spieler als Prinz/-essin starten.
Graf ist maximum und gehört zum Landadel...
...zumindest in Aklon.
Jan Mühlenbeck

Beitrag von Jan Mühlenbeck »

Und mit dem Titel und *Lange Waffen" ist es nicht unbedingt möglich einen entsprechenden Adligen zu spielen. Das mag wohl für die murashitischen "Hofschranzen" gelten (ich bitte diesen Begriff nicht als Beleidigung zu sehen!!!!!), aber nicht für den "klassischen" Rittersmann, der braucht nämlich standesgemäße Rüstung ,Schild und der gleichen. Ich denke, es sollte nur zweitrangig an EP festgemacht werden, welche Gruppe einen höherrangigen Adligen in ihren Reihen haben kann, sondern eher an der Gruppenorganisation (ausreichendens und plausibles Gefolge !) und an der Art zu Spielen, d.h. AUCH DIE PFLICHTEN WAHRNEHMEN,sich nicht nur die Rechte und Freiheiten herauszunehmen und an entsprechendem Auftreten (Kostüme und Spiel)...



Wow, das ist mal ein Satz ... *gg*
Vincenza Discher
Edler
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Beitrag von Vincenza Discher »

Das intime wissen kann man sich über jahre OT ansammeln.Irgendwann weis man schon ne ganze Menge und wenn nicht sucht man sich alte Spieler die einem weiter helfen könen.

Hadran Hat übrigens einen "Dämon" als Herrscher. Der bekommt bestimmt nicht so schnell Kinder.
Hinter jeder Maske steckt auch immer ein Mensch
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Ewa Baumgarten
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Beitrag von Ewa Baumgarten »

eben!!!!!!!
Viviona Winterkind
Karsten Winter

Beitrag von Karsten Winter »

ich denke das die bisherige regelung vom prinzip her nicht schlecht ist.
Vielleicht sollte man denjenigen der einen Adligen spielen möchte dazu VERPFLICHTEN das etsprechende Gefolge zu haben und nicht nur er sollte schon...
Desweiteren stimme ich mühli zu auch adlige brauchen punkte um einen anständigen adligen zu spielen.
Schließlich waren sie die priviligierte schicht was bildung angeht darf man auch nicht vergessen...
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