Malagash

Fragen, Diskussionen, Infos über Götter, Länder, usw.

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Thomas Frark

Malagash

Beitrag von Thomas Frark »

Ich gebe zu, ich habe die Suchfunktion ignorniert, also durchaus möglich das meine Frage schon an anderer Stelle beantwortet wurde... aber
.... irgendwie vermisse ich etwas weitergehende Informationen über den Glauben an Malagash. Das Odiceum mal außen vor, wird dieser Glaube doch einfach als das Böse abgetan und das wars. Auch stört mich die Unsitte die Rituale als "unheilig" Irgendwas zu bezeichnen, für Malagiten sind diese Dinge durchaus heilig.

Ein Malagit kann doch aus seiner Sicht der Dinge durchaus davon überzeugt sein, der Welt Gutes zu tun, allerdings sagen die bisherigen Infos im Regelwerk nur: Malagash ist Chaos und Böse. Das sind etwas sehr wenig Informationen (die dann ja so auch nicht unbedingt stimmen). Etwas mehr an Informationen sollte da schon unters (Spieler)Volk gemischt werden.

Sicher, man kann im Netz mittlerweile einige Abhandlungen finden, aber auch die sind ja nicht so ganz korrekt, bzw. verschweigen vieles, das aber durchaus bekannt sein könnte/sollte ?

Gruß
Thomas
Christian Wodke

Beitrag von Christian Wodke »

Und als ich auftat das erste Siegel, sprach Seine Stimme zu mir:
„Ich schuf die Welt, alles was darin. Und ich schuf Dich in deiner Gänze. Ich schuf Dich, auf das Du zu mir kommest, mit allem was Du bist.
Mögen die falschen Götter Dich Glauben machen, daß die Seiten Deiner Selbst, die sie Dich verleugnen heißen, schlecht und von mir gesandt seien, um Dich zu verderben. Doch höre meine Botschaft:
Ich nehme Dich wie Du bist, Seiten Deiner Selbst verleugnen hieße Dich selbst und alles was Du bist verleugnen.“

Das Buch Nihil
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Robert Blank
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Beitrag von Robert Blank »

Ich persönlich fand und finde die Diskussionen über GUT-BÖSE-CHAOS- usw in Bezug auf die Götter ziemlich daneben. :?
Es ist eine FANTASY !- Welt und da gibt es halt eine Wesenheit / Gott die für das BÖSE oder auch CHAOS steht, dessen Manifestationen Aspekte wie : KRIEG, VERNICHTUNG, KRANKHEIT, ABNORMITÄT, PERVERSION und anderes beinhaltet... und dieses Wesen/ dieser Gott soll dann doch nicht böse sein ??? sonder sagen wir: missverstanden-neutral oder was??? :roll:
kann ich nicht nachvollziehen, zumal in einer FANTASY-Welt die Leute wissen, daß es ihre Götter gibt ( da ja Wunder gewirkt werden).
Würde denn jemand sagen das z.B. beim Herrn der Ringe Sauron, der gute Junge ist oder das die Orks mißverstandene Höhlenbewohner sind ? wohl kaum. es gibt halt Dinge die vielleicht festgeschrieben sind. Punkt.
klar das die Gläubigen dies eventuell anders sehen, schließlich sind sie "verblendet" oder im Bann dieser Kräfte, und sollen auch meinetwegen ihre Rituale "heilig" und nicht "unheilig" nennen.
aber dies ist jeweils subjektiv zu betrachten. Schlussendlich aber wird den Leuten die dem Chaos huldigen klar sein müssen und bewußt werden, daß sie der Zerstörung der Welt herraufbewschören...
So ich glaube ich habe etwas an der eigentlich Frage des Topics vorbeigeschrieben, aber ich hoffe es wird mir verziehen.
auch möchte ich hier gleich festhalten, daß dies meine subjektive Meinung ist und sich bitte kein "Chaos-Gläubiger"- Spieler angegriffen fühlen soll.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat bereits verloren.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, die zweite Maus kriegt den Käse.
Christian Wodke

Beitrag von Christian Wodke »

Aha, interessant.

Krieg & Krankheit sind zwei der Ausprägungen der Tenebra und damit Aspekte des Fardea-Glaubens.

Abnormität dürfte eindeutig Varkas zuzuordnen sein, der findet Gefallen an solchen Dingen (insbesondere, wenn es mit Tentakeln zu tun hat).

Vernichtung & Perversion sind in der Tat Malagash oder besser seinen Erzdämonen Odisz und Avatiz zuzuordnen).

Fardea steht damit also in einer Ecke mit den "bösen" Göttern Varkas und Malagash. :shock:

Das wird den Fardeanern nicht gefallen. Die sind dann nämlich auch verblendet.

Dieser kleine Exkurs nur zu dem Thema: "Die sind böse, das ist im Fantasy-LARP einfach so."

Nicht alles, was z.B. die weiße Front (die Ultis) tut kann guten Gewissens als "gut" bezeichnet werden (Leute verbrennen, weil sie komisch gucken, reden, denken oder "Sympathisanten" so lange folt... befragen, bis sie mit der Wahrheit rausrücken). Und wenn die Chaosanhänger erkennen, dass Ihr Tun dazu dient die Welt zu vernichten (tut es dass?), wer sagt denn, dass sie das nicht klasse finden. Niemand hat je behauptet, dass mordendes Brandschatzen 'ne nette Sache ist und auf zu wenig Zuneigung in der Kindheit zurück zu führen ist und das man ja Verständnis für den netten Chaoskrieger von nebenan haben muss, der ja nie gelernt hat seine Gefühle anders als mit einer 2m Stielaxt auszudrücken. Von "missverstanden neutral" kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein, aber man muss zwischen ethisch-moralischen Outtime-Ansichten und Intime-Sichtweisen differenzieren.

Phoenix hat bewusst auf alle Gesinnungen verzichtet, um von hergebrachten Klischees klassischer Tischrollenspiele weg zu kommen. Und die Diskussion "Was ist böse, was ist gut?" ist in diesem Zusammenhang durchaus legitim, denn sie dient dazu sich in das Rollenverständnis eines solchen Priesters hinein zu versetzen

Und die Frage war ja auch: Wer hat Material zu Malagash, nicht: Sind Chaosanhänger böse?
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Robert Blank
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Beitrag von Robert Blank »

ja stimmt schon ich verwechsel da immer wieder In und Out-Time wenn es um religös-philosophische fragen geht. schwamm drüber :D
hmmm um auf die frage für hintergrundmaterial für malagasch zurück zukommen, sollte der betreffende vielleicht mal im COdex Veritas rumblättern. Zwar ist es aus seiner Sicht "Feind"-Propaganda, aber soweit ich mich erinnere wird da doch auch ab und zu malagasch erwähnt oder? das könnte evtl helfen.
so dann
erstmal :)
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Thomas Frark

Beitrag von Thomas Frark »

Mhm interessanter Empfang ...

Gerade das Fantasy Genre sollte genug Spielraum bieten, Dinge auch mal anders zu sehen oder zu spielen. Es ging in meiner Frage allerdings um die Phönix Welt und nicht so sehr wie es in anderen Fantasy Welten gehandhabt wird.

Etwas flapsig formuliert, aber dennoch aus der Phönix Welt:
Malagash hat die Welt erschaffen und Ultor (so als kleinerer Gott) diente ihm einst treu. Irgendwann hat Ultor sich von ihm losgesagt (wer weiß schon genau warum und wieso er dies heute verschweigt) und mit einem Menschen Namens Varkas (der heute selbst ein Gott ist und total auf Tentakel und andere sehr eklige Dinge steht) sein eigenes Ding durchgezogen. So nun haben diese Anhänger Ultors ein kleines Büchlein, genannt der Codex. Darin kann man nachlesen das der Namenlose (Malagash) das Böse ist

Also für mich ist da nicht mehr so ganz klar erkennbar wer nun böse und wer gut ist. Irgendwie ist da viel Spielraum für Spekulationen und scheinbar sind die Dinge in der Phönix Welt doch nicht ganz so simpel, wie Du sie in Deiner Antwort dargestellt hast ?

Darum geht es mir aber gar nicht mal, sondern vielmehr um das Problem das es in der Phönxi Welt wichtiger geworden ist wer etwas sagt, als das was man sagt. Was würdest Du von Christians Ausführungen und Erklärungen halten, wenn ich und nicht er sie gepostet hätten ? Christian hast Du irgendwie nicht widersprochen.

Deswegen bin ich dafür etwas mehr Informationen ins Regelwerk aufzunehmen (und suche nicht unbedingt Infos) um so vielen Leuten zu verdeutlichen das es da eben mehr Spielraum für Gut, Böse und Neutral gibt.

Es ist völlig ok wenn ein Ultorianer einen Malagiten einfach erschlägt und sagt, er war böse. Allerdings find es etwas traurig wenn ein Spieler sagt, der ist böse, so stehts ja im Regelwerk. Der Charakter soll die Dinge so sehen wie er will, aber wenn der Charakter so reagiert nur weils eben im Regelwerk so vorgegeben wird, ist das etwas traurig

PS Danke für den Hinweis auf den Codex, den hab ich schon in beiden Versionen gelesen. Interessant aber sehr einseitig ;)

Gruß
Thomas
Christian Wodke

Beitrag von Christian Wodke »

Die ethische Grundsatzdiskussion zum Thema Gut und Böse habe ich unter "Allgemeines" verschoben.

In diesem Thread bitte nur noch Postings zum Thema Malagash. Ist sonst gerade für Neulinge verwirrend und für Informationssuchende ineffizient.
Thomas Frark

Beitrag von Thomas Frark »

Ok, als begeisterter Malagit werden mir sicher ein paar "interessante" Ansichten einfallen
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Ich hab mal für kurze Zeit nen Malli-Priester gespielt (wer lachen/sich mit der flachen Hand an den Kopf hauen möchte fragt Axel wie das ausgegangen ist aber naja) und kann zu dem Thema sagen, dass ein Malli durchaus ein netter, freundlicher, lebenslustiger(auf seine eigene Art) Mensch sein kann. Er wird trotzdem jeden Ulti der ihm zu nahe kommt killen und umgekehrt genauso. Es ist keine Frage von Gut und Böse sondern vorn Grundsatz vs. Grundsatz.
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
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Ewa Baumgarten
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Beitrag von Ewa Baumgarten »

Na gut, um das ganze nun auch mal wieder aufzuwärmen...
Malagash predigt Veränderung, Chaos und Umsturz, ähnlich wie die Karte Tod im Tarot, Hochmut, Prunk- und Genusssucht. Dass Varkaz sich mit einigen dieser Aspekte davongemacht hat, spielt in diesem Zusammenhang eigentlich keine Rolle.
Malagash will alles kaputt machen, klar - aber immerhin will er hinterher was neues bauen, und deshalb ist das, was er macht, nicht unbedingt als "schlecht" zu bezeichnen. Es gibt eben etwas, was schon eine gewisse Zeit lang exisiterte, und die Welt, die er damals als Malag-hash (oder wie auch immer man das schreibt) erschaffen hat, gefällt ihm vielleicht gar nicht mehr? Man könnte ja einen neuen Versuch starten? Phönixwelt 1.2?

Die Aspekte Stolz, Egoismus und Hochmut, die Varkaz geklaut hat, werden auch von den Satanisten gepredigt. Ich bin da jetzt nicht die Expertin, aber das Ganze scheint nach dem Muster abzulaufen "du kannst es tun, also tu es doch, wenn du Lust dazu hast." In dem Fall wäre eine der Haupt-Richtlinien zu zitieren: Tu war du willst ist das neue Gesetz, Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.
Das lässt sich natürlich wunderbar auf Malagash übertragen.
"Ich kann es, ich habe Lust drauf und Spaß dran, also bring ich jetzt den Baron um, warum auch nicht?"

Und dann die Aspekte Odiz'. Tod, Zerstörung, Fäulnis.
Nun, Malagash und seine Schergen repräsentieren die Welt, nicht wahr? Und Odiz mit seinen Blutlust-Aspekten verkörpert ganz klar die "dunklen" Seiten eines Charakters. Wir beten Odiz an, wir nehmen Gabok, und morgen brandschatzen wir Tilgen... Agression und Konkurrenzkampf, der Triumph über Andere, "Unterlegene" (siehe hier wieder Varkaz), spielen eine große Rolle. Hier gilt es, zu töten, weil man kann, weil man Lust darauf hat. Vielleicht liebt man den Triumph, wenn der Feind geschlagen am Boden liegt? Vielleicht das Blut, das von der Klinge tropft?

Mogas - Fäulnis, Tod, Verfall. Das ist die Welt, wie sie leibt und lebt. Alles zerfällt, alles fault, tote Träume verwesen unter der Sonne von Shai-Anarats Wüsten (oder werden von Fayun mumifiziert? Wer weiß das schon?)...
Diesen Aspekt des Malagash anzubeten bedeutet, die eigene Sterblichkeit akzeptiert zu haben. Man könnte hier beinahe Parallelen zur Goth-Szene ziehen, die im Bewusstsein des eigenen Endes zu leben behauptet. Mogas findet Vergnügen daran, Verwesung und Tod zu verbreiten, um allen zu beweisen, dass das Ende kommen wird. Mogas möchte Illusionen zerstören, von der eigenen Unsterblichkeit und der ewigen Jugend. Seine Priester tragen als Zeichen dazu seltsame Dinge am Körper, Tentakel, Hörner, Eiterbeulen. Das Ende, sei es das der Welt oder das des Lebens, zu predigen und daran zu erinnern, das ist die Aufgabe der Priester der Fäulnis.

Und schließlich und endlich Avatiz. Prunksucht, Genuß, Perversion, so verkörpert er die Degeneration der Gesellschaft. Prunk und Protz sind Kennzeichen der Anhänger dieses Erzdämons. Schließlich trage ich immer Purpur, weil ich Avatiz-Anhängerin bin (und nicht, weil ich mir keinen Umhang mit einem andersfarbigen Futter leisten kann).
Hier wird der Degeneration gefrönt. Reich bestickte Roben, weil es einem gefällt, Luxus, der die Sinne verwöhnt, Genuß von Drogen? Pervertierte Gelüste, die man ausleben kann, weil man es kann? Sex mit Untoten, weil es einem gefällt, und weil man den entsprechenden Zauber beherrscht? Warum sollte man seine Neigungen, die Andere vielleicht als "pervers" bezeichnen würden, denn nicht ausleben?


Malagash ist eigentlich eine übergeordnete Instanz, die Karte Tod im Tarot. Verkörpert werden seine Eigenschaften von seinen Erzdämonen und auch von Varkaz, obwohl er es vermutlich abstreiten würde. Auf diese Art findet der Malagit sich selbst in der Wahl eines der Erzdämonen, dem er, stellvertretend für Malagash, dient.
Aber er ist nicht nur das - Malagash kann durchaus auch Gnade bedeuten. Man muss schließlich niemanden töten - er könnte doch noch einmal nützlich sein?
Es ist also durchaus möglich, einen netten, aufgeschlossenen Malagiten zu spielen, der sich einfach nur (wenn auch in abgeschwächter Form) Avatiz hingibt. Vielleicht hat er einfach keine merkwürdigen Vorlieben, die es zu erfüllen gibt? Vielleicht hat er eine vage Ahnung seiner eigenen Sterblichkeit, die ihm genügt? Vielleicht ist er im Leben einmal so auf die Nase gefallen, dass ihm Stolz und Hochmut wie gefährliche Fallstricke wirken? Oder er findet kein Vergnügen daran, zu töten?
Trotzdem ist er der Meinung, dass Veränderung stattfinden muss. Dann ist er doch Malagit, oder? Er tut, was er will, nur, dass er keine komischen Dinge tun will?

Ich hoffe, ich konnte helfen. Und nein, ich habe nichts Besseres zu tun.
Viviona Winterkind
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