Stimmigkeit von Hintergrund und Setting in der Phönix-Welt

Fragen, Diskussionen, Infos über Götter, Länder, usw.

Moderator: Spieler Moderator

Michael B.
Herzog
Beiträge: 258
Registriert: Do 27. Jul 2006, 17:17

Stimmigkeit von Hintergrund und Setting in der Phönix-Welt

Beitrag von Michael B. »

Moin!

Habe das Forum und diverse Seiten von Phönix-Orgas durchstöbert und mir ist dabei eine Sache aufgefallen die mich stutzig macht.

Ich kenne die offizielle Phönix-Homepage, die Wiki und das Regel- bzw. Quellenbuch und bin heilfroh darüber, dass bei dieser geschlossenen Fantasy-Kampagne vieles in sich durchdacht und stimmig ist, weil das einfach die Tiefe fördert.

Dann frage ich mich aber, wie bisweilen mit Schwarzpulver geladene Pistolen (Piratenspiel) oder sogenannte Sprengstoffspezialisten (Clan von Orks oder Goblins der Wilden Lande auf der Homepage Bornobo-Orga) da rein passen.

Soviel ich weiß, wird wert darauf gelegt asiatische Elemente aus der Phönix-Welt auszuschließen. Woher haben die Piraten und die Orks das Know-How und die chemischen, oder auch alchimistischen Substanzen, um Pistolen zu nutzen oder gar Sprengstoff herzustellen?

Im Regelwerk wird das nicht verboten, aber auch mit keinem Satz genannt. Und es gibt weder eine Waffenfertigkeit für Musketen, Pistolen oder vergleichbare Schusswaffen, noch wird Sprengstoff mit keinem Satz erwähnt oder auch angedeutet.

Wie seht ihr das und wird es dazu eine klare Stellungnahme im zukünftigen Regelwerk geben? Ich sehe das ganze skeptisch, auch wenn bisweilen sicher Spaß machen kann. Würde es aber sehr unangenehm finden, wenn auf einmal mit Pistolen schießende Piraten oder Orks mit Sprengstoffgürteln in Tulderon erscheinen - dann käme ja vielleicht noch aklonischer Graf auf die Idee seine Leibgarde mit Musketen auszustatten. Nicht sehr cool.

Und deswegen bin ich auch strikt gegen Schusswaffen der späten Gotik und Renaissance oder mit Sprengstoff beladene Orks/Goblins/Trolle und würde es gerne bei Bögen, Schleudern, Armbrüsten, Wurfdolchen und -pfeilen und natürlich wurftauglicher Magie belassen.

Denn wenn ich auf einem Piratenspiel eine Muskete nutzen dürfte, warum darf ich darf ich das dann auch nicht auf dem Tulderon mit dem selben Piraten tun? Und wenn ich einen Ork mit Sprengstoff sehe, warum sollte sowas nur einem möglichen NSC vorbehalten sein? Würde mir wegen dem erhalt der einheitlichen Spielatmosphäre und der Stimmigkeit wünschen, dass solche Elemente in Zukunft nicht mehr angespielt werden, bzw. wegfallen.
Benutzeravatar
René Wohlfeil
Graf
Beiträge: 141
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 18:52
Wohnort: Arschderwelthausen
Kontaktdaten:

Beitrag von René Wohlfeil »

Ich finde du hast "eigentlich" Recht. An Musketen werde ich mich auch nicht gewöhnen können. Mal zu den Spreng-Gobbos. Das muss ja nicht zwangsweise Schwarzpulver sein. Wer weiß an was für schleimige gasende explosive Mischungen die rankommen oder was für Kabooom-Pilze gezüchtet werden.

Nur sollte es im Fantasy ramen bleiben.


Kanonen und Pistolen finde ich auf einem Piratenspiel sehr passend (ja, auch das kan Fantasy sein). Aber überall anders würden sie mich auch stören. Machen die Schwarzburger nicht sowas auch? Mit kanonen und so?

naja, solange eine orga so etwas als sonderregel einführt von mir aus, aber mehr auch nicht.
Ja ich habe eine sehr gute schlechtschreibung.
Schlecht lesen kann ich auch gut :-).
Olaf Lück
Herzog
Beiträge: 276
Registriert: So 27. Jul 2003, 14:39
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Beitrag von Olaf Lück »

Schwarzpulver in Phönix = doof :)

Naja, Sythia hat wohl gaaaaanz wenige Schußwaffen - ist zumindestens die Erklärung die ich von Murashspielen mitbekommen habe.
Und Legionisten ohne ihre Bomben wären irgendwie nicht dasselbe. Wenn ich auch schon jahrelang keine mehr getroffen habe.

Aber sonst, muß echt nicht sein.
Benutzeravatar
Oliver Haag
Phönix-Carta - ORGA
Beiträge: 621
Registriert: Mo 25. Aug 2003, 22:28
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Oliver Haag »

Naja zwischen Kanonen und Handfeuerwaffen besteht ja ein meilenweiter Unterschied. Kanonen würden mich nie stören, bei einer Einheit Muskettenschützen... hmm vielleicht keine Ahnung.

Das Problem ist das Phönix in sich geschlossen ist, aber es fast jede Zeit/Kultur gibt. So sind einige Spiele durchaus schon in der Renaisance angelegt, während andere sich noch im Mittelalter befinden.


Um die regeltechnische Sache zu erläutern. Schusswaffen (Schwarzpulver) werden meist als Hausregel von der Orga eingeführt und laufen über Sehnenwaffen. Du machst also Sehnenwaffen Schaden. Um zu gucken ob du triffst musst du aber zumeist immernoch eine Wurfkomponente benutzen, ausser du hast den Schuss aufgelegt.
"All dies ist schon einmal geschehen und all dies geschieht irgendwann wieder..."
Freundschaften sind die Basis! gez. Zwiebelmann

Lasst euch nicht von meinem Rang beeinflussen, er wurde mir vom Großinquisitor persönlich verliehen!
Benutzeravatar
Lars Büker
König
Beiträge: 599
Registriert: Fr 14. Nov 2003, 11:00
Wohnort: Zwischen zwei Haufen Hausstaub
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars Büker »

Ich bin strikt gegen die Verwendung von Schwarzpulverwaffen auf Phönixspielen. Eine gelegentlich auftauchende "experimentelle" Kanone mag als Plotgegenstand interessant und für den weiteren Spielverlauf unerheblich erscheinen, aber ihr auftauchen wird doch immer die Frage nach sich ziehen: Warum nicht mehr davon? Kanonen sollten daher - falls die Notwendigkeit, sie als Spielobjekt einzusetzen, unvermeidbar scheint - unzuverlässig und gefährlich für alle beteiligten, Freund wie Feind, sein.

Handfeuerwaffen jeder Art finde ich bei Phönix unsinnig und total deplaziert. Das ilt auch für Piratenspiele. Bis ins vierzehnte Jahrhundert hinein gab es keine Schwarzpulverwaffen, die aufgrund ihrer Größe, Durchschlagskraft, Präzision und Zuverlässigkeit geeignet gewesen wären, von einzelnen Personen eingesetzt oder im Kampf Schiff gegen Schiff verwendet zu werden. Und doch gab es Piraten, so lange es Seefahrt gibt. Piratenschiffe können Bliden (kleine, von Muskelkraft betätigte Wurfmaschinen) und Ballisten verwenden, um Schiffe zu beschädigen, zu entern oder mit Hilfe von Pech in Brand zu setzen. Armbrüste sind im Kampf Mann gegen Mann in den beengten Gegebenheiten eines Schiffes treue Begleiter, und schließlich bleiben Säbel und Messer. Obwohl das Stereotyp des "Piraten" nach Augenklappen, Papageien und Musketen verlangt, ist es für das bespielen eines Piratenhintergrundes nicht notwendig, Schusswaffen zu verwenden.

Schießpulver und die damit verbundenen Waffen stellen einen so großen Bruch zur "klassischen" Fantasywelt dar, wie sie von Phönix bespielt wird, dass sie schwer mit dem normalen Spielablauf zu vereinbaren sind. Ich in absolut gegen ihre Verwendung.

Explodierende Fässer hingegen, gefüllt mit Sumpfgas oder Kaboom-Pilz-Sporen oder Ölen und Pech, entworfen von einem ebenso genialen wie leichtsinnigen (und nun verstorbenen) Alchemisten, sind eine wunderschöne, seltene und sehr fantasytaugliche Ergänzung zum Phönixalltag.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
Sven U.
Graf
Beiträge: 133
Registriert: Mi 29. Okt 2003, 16:19
Wohnort: Kiel

Was regt ihr euch so auf?

Beitrag von Sven U. »

Ich verstehe die Aufregung nicht!

1. Feuerwaffen sind selten, sehr selten. Auf den meisten Spielen sieht man keine. Wenn ja, dann werden sie so gut wie nie eingesetzt und sind extrem unzuverlässig, schließlich kann niemand einen Schaumstoffball so präzise und so weit werfen wie einen Pfeil schießen, wer möchte kann es gerne gegen meine Armbrust versuchen.
2. Es gibt Länder in denen ganz offiziell Feuerwaffen verwenden werden, so z.B. Murash. Das PRoblem, was meiner Meinung nach keines ist, könnte sein - wie Olli schon gesagt hat - das ale Länder in Phönix in unterschiedlichen geschichtlichen und technologischen Epochen befindlich sind.
3. Es gibt Monster, die verwenden Säuregewehre, etc. (z.B. Fossoren), da regt sich auch keiner auf.
4. Gestern hatte Swante eine Schwarzpulverpisteole auf dem Schlachtencon, gegen meine Speer hat ihm das nichts genützt. :twisted:
5. Die Verbreitung ist beschränkt, manche Orgas lassen sie nicht zu, andere legen pro Schuss hohe Kosten fest, wie z.B. auf dem Piraten-Spiel.
6. Erlaubt ist, was Spaß macht. Vielen Spielern macht es großen Spaß, Piraten zu spielen. Mir übrigens auch und obwohl keiner unserer aktuellen Priveteers eine Feuerwaffe besitzt, wird es wieder vorkommen. Nämlich weil wir murashitische Seemänner sind. Und da gibt es solche Gegenstände. Wir spielen eben keine 14. Jh. Seemänner. Wir schreiben euch ja auch nicht vor, dass eure Rüstung (z.B. Vollplatte) in dieser Zeit, Hadran) in der Form nicht existent war. Oder dass die Verwendung von Zweihändern von jedem Hans und Franz auch nicht historisch korrekt war, oder... Es fallen mir dutzende Beispiele ein. Wie gesagt, erlaubt ist, was Spaß macht. Andere müssen mir ja auch nicht erklären, woher ihr nicht-adliger, nicht-reicher Charakter die Volldose, zwei Schwerter und so weiter hat, die im Mittelalter ungefähr das jährliche Einkommen einer mittleren Baronie gekostete hätten. Geht eigentlich nicht, das der das hat, als Startcharakter zudem. Ist aber so,weil er es möchte und es ihm Spaß macht.
7. Das Argument von "geschlossener Fantasywelt" zieht nicht, grade weil es eine Fantasywelt ist. Das kommt von Fantasie und es gibt genug literarische Vorbilder für eine Verwendung von Feuerwaffen in Fantasy-Welten.

DANKE.

SVEN

aka Henry Mephistopheles Fist, murashitischer Seemann, Obermaat seiner Majestät Marine, Zauberer, Alchemist und Freibeuter.
....sie wollen nicht ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen...
Michael B.
Herzog
Beiträge: 258
Registriert: Do 27. Jul 2006, 17:17

Beitrag von Michael B. »

Ich muss Lars aber recht geben. Entschuldigt, aber irgendwie hat auch Sven mit seiner Argumentation recht bezüglich des Spaßes. Aber was des einen Freude ist, ist des anderen Leid. Letzten Endes könnte ich es verkraften, wenn es in der Phönix-Welt mit Schwarzpulver betriebene Schusswaffen gibt - allerdings müssten diese dann für alle zugänglich sein. Und wenn ein aklonischer Graf sowas in einem fernen Land oder einem Ausländer gesehen hat ist es ein Anlass, trotz hoher Kosten und Beschaffungsaufwand, seine Soldaten damit auszurüsten und ich hätte es blöde gefunden, wenn auf einmal 12 Musketiere auf der Con "Zerfall des Imperiums" in den Reihen des Widerstandes gegeben hätte.

Allerdings sind auch Argumente gerechtfertigt, "Warum haben Startcharaktere einen vollen Feldharnisch?" und besitzen dabei nicht einmal einen passenden Hintergrund oder die Fertigkeit Reichtum. Dann könnte der eine oder andere Spieler lieber Geld in ein ambientetaugliches Schuhwerk stecken, statt in eine Mytholon-Platte.

Dennoch ziehe ich folgendes Fazit:

Phönix ist (im Ansatz) einheitlich und sollte es bleiben und Hausregeln wie der Nachteil "Sklave" stören die ganzheitliche Logik vom Hintergrund der Spielwelt nicht.

Wenn man aber sehr exotische und bisweilen exorbitante Schusswaffen- und Bombenkreationen mitbekommt, miterlebt, dann stören und verzerren sie dieses Bild der Phönix-Welt. Als ich mir vor über drei Jahren das Phönix-Regelwerk zulegte und durchlas, dann gewann ich einen ganz anderen Eindruck als der, der mir bisweilen von Orgas, Cons und Con-Fotos vermittelt wird. Immerhin lehnen gewisse Länder nur an historische Vorbilder an - mehr aber auch nicht. Verillion zeichnet sich zum Beispiel durch fortschrittlichere Erkenntnisse in der Architektur und seinem hohen kulinarischen Standart aus. Hadran durch seine hohes Beamtenwesen (und dennoch hatte ich beim Lesen von Regelwerk und offizieller Homepage den Eindruck das nur Staatswesen und dessen Struktur ans alte Rom anlehnt, aber nicht die ganze Kultur, angefangen vom Essen bis zur Kleidung und Mode - siehe Unterschied beim Con "Zerfall des Imperiums": Ein Aquilot trägt gotische Plattenrüstungen mit Kettenhemden, ein anderes römische Helme und Bänderpanzer ... sah ein wenig wie ein Kulturclash aus, dennoch sollten beide aus der selben Armee und dem selben Land kommen) und Aklon blüht unter der Herrschaft eines gerechten Königs auf, wie er sonst nur in Märchen vorkommt und sein Volk liebt ihn deswegen - alles schöne Hintergründe und man findet in der Historie hier und da vergleichbare Beispiele.

Wenn man aber das Rollenspiel in Phönix konsequent betreiben möchte, dann müsste man den Gebrauch von den oben kritisierten Schusswaffen verbieten - und vielleicht auch ein paar andere Sachen, oder zumindest festlegen, worauf man wert legt, denn ...

Woher kommt jetzt das Kaliumnitrat für das Schwarzpulver, wer hat es erfunden oder ist es eine magische Substanz? Diese Hintergründe sind nicht ausgebarbeitet und solange sie das nicht sind, sollte man Spiele in Phönix ohne das Gebrauchen. Ansonsten dürfte man folgendes Spielprinzip nicht unterbinden:

Ein aklonische/lirischer/verillionischer Adeliger hört von diesen Schusswaffen und möchte sie für sich und Aklon/Lir/Verillion gewinnen. Also könnte er praktisch Mittel und Wege entdecken Schusswaffen und Munition in hoher Menge herzustellen und auf der nächsten Schlachten-Con á la Schattenhorn oder Zerfall des Imperiums hätte man dann keine Schildreihen mehr, sondern Schützenreihen und das ist uncool - obwohl es spieltechnisch mögliche wäre und das dürfte es eben nicht. Denn selbst für dieses Szenario gibt es genug realhistorische Vorbilder, wie auch von dass der Engländer, die die Chinesen, welche die Schwarzpulverkanonen und -gewehre erfanden, in der Kolonialzeit platt gemacht haben.

@ Sven - PS. Ich rege mich nicht auf ... Und die anderen glaube ich auch nicht. ;)

Aber ich habe in erster Linie für Phönix entschieden, weil ich froh bin ein einheitliches Regelwerk (was mich leider in vielen Punkten nicht anspricht), eine einheitliche, in sich geschlossene und sinnige Fantasy-Welt zu haben. Wenn Hausregeln, Land- und Welthintergründe bei allen Orgas immer mehr und mehr differenzieren, dann kann man die Phönix-Kampagnen letzen Endes auch öffnen und so das selbe Chaos zulassen, was man bei anderen offenen LARP-Spielen vorfindet - etwas wovon ich nicht begeistert bin. Wenn mir nicht mehr ein schlüssiger und sinniger und vor allem ganzeinheitlicher Weltenhintergrund bei Phönix geboten werden kann, dann würde ich auch keine Phönix-Spiele mehr besuchen ... Und manch andere auch nicht mehr. Nein, ist keine Drohung oder der Gleichen sondern nur eine enttäuschende Feststellung. :( ;)
Torben Freytag
Herzog
Beiträge: 275
Registriert: Do 15. Jan 2004, 12:34
Wohnort: Hölle schräg hinten links

Beitrag von Torben Freytag »

Denkt bei der Argumentation "Der Adelige/Offizier/reiche Mann sieht das und will es haben und kommt kurz darauf mit 5 Musketieren an" daran, dass Schusswaffen bei Phönix auf einem Level sind auf dem sie einfach nur schlecht sind. Historische Schusswaffen waren eine ganze Zeit lang echter Müll mit denen man auf mehr als 20 Meter NICHTS mehr getroffen hat, ausser durch Zufall. Selbst die späteren Waffen die bei der Erschließung Amerikas verwendet wurde oder die Teile die man so schön in Filmen wie "der Patriot" sehen kann waren ungenau. Es gibt einen Grund warum die damals bis auf wenige Meter aneinander ran sind bevor sie angefangen haben zu schießen. Das wird meiner Meinung nach durch die Wurfkomponente auch recht gut dargestellt. Pistolen sind zwar ganz hübsch, aber ein ernsthafter Kämpfer würde doch eher einen Bogen oder eine Armbrust nehmen.
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
Benutzeravatar
René Wohlfeil
Graf
Beiträge: 141
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 18:52
Wohnort: Arschderwelthausen
Kontaktdaten:

Beitrag von René Wohlfeil »

Soweit ich mich erinnere haben die pistolen auf z.b. den piraten spielen spielerisch nicht die vorteile die ein bogen hat, oder? Gab es dort nicht begrenzte schusszahlen und nachladefristen? Mit nem bogen schießt mann immer noch so schnell man kann.

Aber sonst sind es spielerisch doch nur viel zu starke wurfwaffen, wenn man damit mal eben kurz 3 direkt macht.

Also selbts im spiel finde ich sie nicht unbedingt übermächtig. Denn was würde 10 musketiere ausrichten die "werfen", falls sie getroffen haben einmal schaden machen und dann laufen weil sie erst nach 5 minuten wieder schießen dürfen?

klar könnten sie weiter kämpfen aber.....

Ich find pistolen da wo sind sind reichen.. auf piraten spielen. Sonst kommt bald jemand auf die idee ein ganz stimmiges wild-west land zu erschaffen wo colts usus sind, weil es ja schwarzpulver überall gibt.
Ja ich habe eine sehr gute schlechtschreibung.
Schlecht lesen kann ich auch gut :-).
Michael B.
Herzog
Beiträge: 258
Registriert: Do 27. Jul 2006, 17:17

Beitrag von Michael B. »

Aber es geht ja nicht nur um den punktetechnischen Vor- oder Nachteil von Pistolen/Gewehren, sondern auch um eine schlüssige Erläuterung in der sonst so durchdachten Phönix-Welt. Ich meine, bevor solche Waffen in die Hände von Piraten gelangten waren sie wohl eher anderen Gruppen und Instituionen vorbehalten die Wissen, Werkzeuge und ausgebildete Handwerker zur Herstellung besitzen. Und da es keine asiatischen Elemente bei Phönix gibt, stellt sich die Frage: Woher kommt das Schwarzpulver/Erfindung: Pistole und wer hat es in der Phönix-Welt erfunden?

Und Sonderegelungen für Piratenspiele sehe ich skeptisch. Immerhin darf man auch nicht festlegen, dass nur Charaktere aus Kolte Schwarze Magie praktezieren dürfen. :?
Torben Freytag
Herzog
Beiträge: 275
Registriert: Do 15. Jan 2004, 12:34
Wohnort: Hölle schräg hinten links

Beitrag von Torben Freytag »

Es war ja nur eine Anmerkung zu diesem Argument, dass doch jeder der Schusswaffen sieht sie auch haben wolle. Und ok, in Phönix gibt es kein Asien (war da nicht mal doch was? Ich meine mich zu erinnern...), aber in Phönix gibt es Magie und und Leute die Getränke, die die Haut hart wie Leder werden lassen, brauen können ;-)
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
Knut
Graf
Beiträge: 125
Registriert: Sa 2. Aug 2003, 11:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Knut »

Außerdem wäre es jetzt nach all den Jahren auch nicht besonders schlüssig, wenn diese Waffe auf einmal verschwinden würden, als wäre sie aus der Geschichte ausradiert worden.

Mit asia-ähnlichen Ländern war da tatsächlich mal was, irgendwo östlich vom Weltendgebirge (heißt das so?). Eventuell können euch da die Sythen mehr zu erzählen, von denen kommen Schusswaffen auch hauptsächlich meines Wissens nach und nicht aus Murash, die nutzen sie nur. Ich glaube, Sven weiß da etwas mehr zu.

Was die Kulturen angeht, ist das nunmal eine Sache der Interpretation und der vorhandenen Ausrüstung. In der anderen Truppe waren auch zum Teil Leute mit gotischer Platte und einem Legionärshelm.
Es steht soweit ich weiß auch nirgendwo, dass ein Verillioner/Murashit/Sythe mit irgendeinem Akzent spricht, es hat sich aber einfach so eingebürgert und man wird häufig von entsprechenden Charakteren ohne die "richtige" Sprache auch nicht als Landsmann anerkannt.
Komm zur Legion: LEG IX COH IX CEN II

Der weise Rat des Optios:
Wer nicht handelt, wird behandelt.
Benutzeravatar
Lars Büker
König
Beiträge: 599
Registriert: Fr 14. Nov 2003, 11:00
Wohnort: Zwischen zwei Haufen Hausstaub
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars Büker »

Die ganze Argumentation dahingehend, dass Feuerwaffen selten seien und wenig Schaden machten und ungenau seien und teuer und unzuverlässig lässt eine wichtige Frage außen vor, die Michael aufgeworfen hat:
Wo kommt das Wissen um diese Waffen so urplötzlich her? Wir sprechen hier schließlich nicht von besonders kleinen Bögen oder besonders großen Armbrüsten, sondern von einem völlig neuen Konzept von Waffen, bei dem Feinmechanik (Abzug, Hahn und was noch dazugehört), fortgeschrittene Schmiedekunst (ein schlanker, gerade Lauf wie für eine Pistole erfordert einiges Können) und zu guter Letzt Chemie oder Alchemie erforlderlich sind.
Während Mechanik und Schmiedekunst Weiterentwicklungen bekannter Fertigkeiten sind, ist die Entwicklung von Schwarzpulver ein enormer Schritt.

Was mich so sehr stört an dem Gebrauch von Feuerwaffen ist die von Michael angesprochene Konzeptlosigkeit und der Mangel an Plausibilität bei ihrer Verbreitung: Wo stammt so urplötzlich das Wissen über Schwarzpulver her? Wie wird es hergestellt, und von wem? Was für Zutaten werden benötigt? Wird überhaupt Schwarzpulver, wie wir es kennen, verwendet, oder ist Magie im Spiel? Woher haben Verillioner und Murashiten dieses Wissen? Warum werden Pistolen eingesetzt, aber keine Musketen? Wieso werden kleine, personengebundene Waffen benutzt und keine Bomben, die viel einfacher herzustellen und in ihrer Wirkung viel verheerender sind? Warum hat die Legion, die als einzige ein plausibles Wissen um Sprengstoffe hat (plausibel heißt hier, dass es sich um ein spezielles und eifersüchtig gehütetes Geheimnis zur Harstellung von Bomben handelt, auf das allein die Legion Zugriff hat), nicht schon längst auf Pistolen und Musketen umgesattelt? Warum verwendet niemand Handgranaten?
Das sind alles Fragen, die sich mir sehr schnelle stellen, sobald ich Feuerwaffen auf einem LARP sehe. Und die Gedankenlosigkeit, mit der diese Waffen eingesetzt werden, stört mich sehr. Es ist nicht "nur" eine Pistole, sondern es ist eine Waffe und ein technischer Gegenstand, der viel Wissen und Verständnis von Technik und Chemie voraussetzt. Es hängt ein ganzer Rattenschwanz von Wissen und Entwicklung hintendran, der einfach ausgeblendet wird, und genau das ist es, was diese Waffen so völlig deplaziert macht in der ansonsten um Plausibilität und Konsequenz bemühten Phönixwelt: Nicht ihr Powerniveau, sondern ihre völlige Unerklärbarkeit und ihr Mangel an verbindlichen Regeln und mit ihnen Vernküpftem Hintergrund.

Es gibt bei Phönix Fossor-Waffen, die deutlich präziser und in ihrer Schadenswirkung gefährlicher sind als die bisher von Spielern eingesetzten Pistolen, das stimmt. Diese Waffen enstammen allerdings, anders als die Schwarzpulverwaffen, einer bestimmten "Kultur": Sie sind Markenzeichen der Fossore, Legendenumwobender Wesen, die unterirdisch Leben, eine gänzlich fremdartige Gesellschaft bilden undüber Waffen und Techniken verfügen, die den Oberflächenbewohnern vollkommen unbekannt sind. Die Existenz dieser Waffen ist in sofern plausibel, als dass sie innerhalb der Spielwelt deutlich als exotisch, geheimnisvoll und fremdartig hervorstechen und jedes Auftauchen einer solchen Waffe sofort mit der Existenz der Fossoren in Verbindung gebracht wird: Sollte jemals ein Spieler mit einer solchen Waffe auf einem Spiel auftauchen, gerät er in Erklärungsnot.
Bei den Schwarzpulverwaffen ist das anders: Die werden in ihrer Existenz einfach hingenommen. "La-di-dah, eine Pistole, was soll's." Als wäre es vollkommen selbstverständlich und natürlich, solche Apparate mit sich herumzutragen. Was mich stört, ist der Mangel an Aufruhr und Verstörtheit, wenn solche Waffen auftauchen, was mich stört, ist der Mangel an Erklärbarkeit für ihre Existenz, was mich stört, ist ihre nicht-zuordnebare Herkunft: Warum gibt es sie in Murash? Warum in Verillion? Wer hat sie erfunden? Wo? Wann, ungefähr? Wer stellt sie her?
"La-di-dah, ist doch nicht so wichtig, die gibt es halt" - doch, es ist wichtig, weil Phönix ein Regelsystem mit einer eng verzahnten Welt und einem kontinuirlichen Spielablauf ist, in dem Spieler und Orgas eben nicht einfach tun können, was immer ihnen i den Kram passt und in dem eben nicht ganz alles erlaubt ist, was Spaß macht. Wenn etwas gänzlich neues oder bisher unbekanntes als wiederkehrender Spielgegenstand auftaucht, dann braucht es auch eine Erklärung dafür. Siegelmagie gibt es nicht "einfach so", ihre Einführung in die Spielwelt war gegenstand eines eigenen mehrtägigen Spiels und tragender Teil dessen Plots. Heshritische Untote gibt es nicht "einfach so", sondern auch hier wurden ihre besonderen Eigenschaften zunächst mit Cons eingeführt und ausgelotet. Zu beiden neuen Spielphänomenen wurden sich viele Gedanken gemacht, sie wurden mit einem zur Phönixwelt passenden Hintergrund versehen und es gibt nachvollziehbare Gründe, warum nicht überall in der Phönixwelt Schakalkrieger und Mumien herumlaufen oder warum nicht jeder Bauer mit einem Dreschflegel mit magischen Siegeln übersäht ist. Es gibt für diese Spielelemente ein Konzept und verbindliche Richtlinien.
Und für Feuerwaffen? Die tauchen einfach auf, manchmal als Hausregel, manchmal als tolerierter Gegenstand. Es gibt kein klares Konzept, es gibt keine nachvollziehbare Herkunft, es gibt keinerlei Zusammenhang in ihrer Verwendung, es gibt nichts, was ihre Benutzung erklärt oder irgendwie nach bestimmten Prinzipien regelt. Das ist es, was mich an ihnen stört.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
Torben Freytag
Herzog
Beiträge: 275
Registriert: Do 15. Jan 2004, 12:34
Wohnort: Hölle schräg hinten links

Beitrag von Torben Freytag »

Gegenfrage: Warum können Magier vom nördlichsten Ende Hadrans bis zum südlichsten Teil Shai Anarats den Drachenhautzauber mit exakt derselben Spruchformel? Warum kennen die fernen Schamanen der westlichsten Echsenvölker Sheldirias dieselben Tränke wie die Orks der östlichsten Orklande? Wo kommen die so plötzlich her?
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
Michael B.
Herzog
Beiträge: 258
Registriert: Do 27. Jul 2006, 17:17

Beitrag von Michael B. »

Die Gegenfrage kann man leicht beantworten:

Das ist ein Patent. Eine Zauber geht nun einmal nicht ohne richtige Formel. Die Magie ist so alt wie die Welt. Und mit Erfindung des Kalenders und der Einführung Zeitrechnung war auch schon die Magie im großen und ganzen bekannt wie sie auch heute in der Phönix-Welt ausgeübt wird. Der Drachenhauttrank hatte also 5000 Jahre Zeit von den Sümpfen im Westen bis nach Sythia oder anders herum zu gelangen. Zumal ist es auch realistisch, dass wenn die Kunst des Arkanen real ist, Physiker und Chemiker (die wohl die Urheber von Pistolen & Co. wären) im Vergleich zu einem Erzmagier mit seinem geheimen Wissen und seiner schier gebalten Macht verblassen.

Beispiel: Die Vergessenen Reiche in Dungeon & Dragons. Dort gibt es auch zig Piratenkulturen aber keine Kanonen und Gewehre und Pistolen sind eine streng gehütete Erfindung der Felsengnome von Lantan und zudem teuer und ineffektiv - immerhin gibt es dafür eine Hintergrundgeschichte. Außerdem wird dort kein Gemisch aus Kaliumnitrat, Kohle und Schwefel verwendet (Schwarzpulver), sondern Schießpulver. Eine alchmistische Substanz die einen magischen Charakter besitzt.
Antworten