Zugkraft von Sehnenwaffen

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Hendrik Plagmann
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Re: Zugkraft von Sehnenwaffen

Beitrag von Hendrik Plagmann »

wenn ich mit meinem schicken mittelharten Anderthalbhänder voll zuschlage wirst du auch eine nicht unerhebliche Verletzung davon tragen. So ist das nunmal. Niemand außer möchtegern-Legolasse würde bei 3m Distanz noch Schießen, sondern eher die Beine in die Hand nehmen oder versuchen den Schlag des Angreifenden mit dem Bogen zu abzuwehren.

Und wenn von Seiten des Ziels auch noch ein wenig Realismus ins Spiel gebracht werden würde, würde der oder die Zielscheibe auch nicht auf einen feindlichen Schützen zugehen (davon ausgehend, dass die Anfangsdistanz nicht schon nur 3m betrug), wenn dieser einen Bogen+Pfeil auf ihn/sie richtet. Das wäre Selbstmord!
Olaf Lück
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Re: Zugkraft von Sehnenwaffen

Beitrag von Olaf Lück »

ähm. Wir reden hier gerade von den Verletzungen auf den Großcons oder?

Bogenschießen aus der zweiten oder dritten Schlachtreihe halte ich für legitim und nicht selbstmörderisch. Und da die Gegenseite in der Regel gerade mit den ersten beiden Reihen beschäftigt ist, hat auch die keinen Grund gerade auf den Bogenschützen zu achten. Der Vorwurf des Unrealismus auf beiden Seiten trifft es hier nicht ganz :)

Ich meine nur, man muss dann nicht voll ausziehen...
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Simon Sünd'er
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Re: Zugkraft von Sehnenwaffen

Beitrag von Simon Sünd'er »

Lustig, immer wieder die gleiche Diskussion...

Grundlegendes zum Bogenschießen:
Auschlaggebend für die Wucht des Einschlages beim Bogenschießen ist nicht nur das Zuggewicht des Bogens, sondern auch die Auszugslänge.
Hier liegt jedoch das Problem:
Jeder Bogenschütze weiß, dass der Auszug immer gleich sein muss (ansonsten hat das Körpergefühl nie die Chance den richtigen Winkel "einzustellen" - vor allem beim Instinktivschießen). Den Bogen also nur halb durchzuziehen ist totaler Blödsinn, außer man macht dies immer.

Die Reichweite wird durch den Winkel des aufgelegten Pfeiles zur Waagrechten festgelegt, nicht durch den Auszug.

Gefährdung im LARP:
Gefährlich sind weniger Pfeile, die gezielt auf den Spieler geschossen werden (sofern der anvisierte Zielpunkt entsprechend ist), sondern die ungezielten, vor allem indirekten Schüsse. Indirekt schießt man, wenn die Distanz sozusagen im letzten Drittel der Reichweit des Zuggewichtes des Bogens liegt --> der Pfeil kommt unkontrolliert von oben auf den Spieler.
Desweiteren ist bei LARP-Pfeilen nicht nur die Spitze das Gefährliche, sondern die Nocke, d.h. das hintere Teil des Pfeiles.
Trifft ein Pfeil mit zu großer Wucht auf eine harte Oberfläche, so prallt er ab und fliegt mit der Nocke voraus zurück oder unkontrolliert zur Seite.
Die Spitze ist dann gefährlich, wenn die Polsterung kleiner ist als die Knochen um die Augen. Dann besteht die Gefahr, dass die "gepresste" Polsterung das Auge schädigen kann. Leider haben die neuen Pfeile fast alle eine abgerundete Pfeilspitze (aufgrund der besseren Flugeigenschaften) und dadurch kann es zur Schädigung des Auges führen.
Andererseits können Pfeile mit flacher Spitze leichter in Trudeln kommen und dadurch Mitspieler verletzen.

Das Dilemma ist also, dass ein geringes Zuggewicht zwar die Gefahr beim direkten Schuss vermindert, aber die Gefährdung bei einem indirekten Schuss sich erhöht.

Ausschlaggebend für eine Gefährdung der Mitspieler ist, meiner Meinung nach, nicht das Zuggewicht, sondern die Fähigkeit des Schützen. Mir ist es lieber einen "harten" Pfeil auf die Beine zu bekommen, als einen weicheren ins Gesicht.
Mal ehrlich, beim Schwertkampf ist es auch nicht das Schwert oder die Stangenwaffe die gefährlich ist, sondern der unsachgemäße Umgang mit der Waffe.

Schlussfolgernd sollte man also beim Check nicht nur das Zuggewicht des Bogens (20/25 lbs) prüfen, sondern vor allem die Treffsicherheit des Schützen und dies nicht nur auf der Ebene sondern auch auf- und abwärts.
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