Jugendamt entwaffnet Ritter

Für alles rund ums LARP was nicht in die anderen Foren passt oder nicht unbedingt mit Phoenixlarp zu tun hat...

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Leif-Gerrit Schnoor
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Jugendamt entwaffnet Ritter

Beitrag von Leif-Gerrit Schnoor »

hier einmal ein Link, wie gefährlich unser Hobby ist....

zum Glück wohne ich nicht in Dortmund

http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html

Je nu Amok lauert überall
Ich wasche meine Hænde in Unzurechnungsfæhigkeit
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Andrea F.
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Beitrag von Andrea F. »

Na das hat ja lange gedauert! Damit habe ich früher gerechnet!
Die Kommentare sind ja teilweise der Hammer......HDJ soso...... :evil:
Na mal sehen wie sich das so ausbreitet.
Vielleicht müssen wir ja bald ein Wesenstest macht damit wir larpen dürfen....:shock:.......


LG
Drea
Ich will lieber stehend sterben, als kniend leben.......
Daniel B.
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Beitrag von Daniel B. »

ehe ich diesen Test mache greift der Satz deiner Signatur...
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Andrea F.
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Beitrag von Andrea F. »

jo! Ich falle auch auf jeden Fall durch den Test!
Ich höre Metal und habe böse Spiele aufm Rechner. Ich werde mir lieber einen Button mit "Vorsicht Larper" auf die Jacke heften.....

LG
Drea
Zuletzt geändert von Andrea F. am Di 7. Apr 2009, 07:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Daniel Baalmann
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Beitrag von Daniel Baalmann »

wie arm...
ob sich die Jugendämtler mal das genaue Konzept von LARP durch den Kopf haben gehen lassen bevor sie so einen Unsinn verzapfen?
inkompetente Amtsinhaber :shock:
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Marcus Rödiger
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Das uninformierte Jugendamt

Beitrag von Marcus Rödiger »

Birte Schulz hat geschrieben:Ich mache mir keine größeren Sorgen darüber. Als Erwachsene kann man es uns nicht so leicht verbieten.
In dem genannten Fall geht es, wenn ich es richtig verstanden habe auch um finazielle Zuwendungen vom Amt. Der Behördentante hat sich einfach ein "Grund" geboten. Da hat sie zugeschlagen. Das beweist ihre Aussage vom wahren Mittelalter. So etwas Brutales kann doch nicht wirklich jemand einem Kind antun wollen. Schon garnicht zu einer Zeit, wo der Markt von guter Kinderfantsieliteratur überschwemmt wird. Das wird alles nur eine Frage des Geldes sein und wir haben noch nie Zuschüsse beantragt, noch erhalten, noch wurden sie uns angeboten. Also mache ich mir auch noch keine Sorgen. Die Satanistenvergleiche haben wir auch überlebt.

MfG Birte
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Simon Sünd'er
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Beitrag von Simon Sünd'er »

danke für den Link zu diesem Artikel...

Er ist sehr interessant und vor allem die Kommentare. Ich habe selten so gelacht :P

Aber eigentlich ist das alles nicht zum Lachen, sondern eher tot traurig. Einerseits die Entscheidung des Jugendamtes, andererseits auch einige Kommentare sind sehr bedenklich.

Deutschland, wohin gehst Du?
Es ist leichter, die Menschen zum Jubeln zu bringen als zum Nachdenken.

Spiele, damit du ernst sein kannst. Denn das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens. (Aristoteles, 384-322 v.Chr.)
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Jan_Schattling
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Beitrag von Jan_Schattling »

Eigentlich schade wenn sowas passiert.
Noch ein Grund veranstaltungen immer selber zu finanzieren.
Ich denke die Unterschriftensammlung ist ein Weg.
Hoffentlich wird sowas nicht zur Gewohnheit, es gibt einfach gewisse Dinge die den Staat nichts angehen, immerhin benutzen wir ja keine echten Waffen.
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Jan_Schattling hat geschrieben:Eigentlich schade wenn sowas passiert.
Noch ein Grund veranstaltungen immer selber zu finanzieren.
Das ist sehr leicht gesagt. Gerade Jugendlarps, die als Jugendarbeit konzipiert sind, können es sich nicht erlauben, 60 Euro für ein Wochenendzeltlager zu verlangen. Für einen solchen Beitrag können Eltern ihre Gören mehrere Wochen auf Klassenfahrt senden! Jugendarbeit ist auf Zuwendungen von Dritten angewiesen. Da ist es echt schade, wenn solche Idioten querschießen.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Jan_Schattling hat geschrieben:Hoffentlich wird sowas nicht zur Gewohnheit, es gibt einfach gewisse Dinge die den Staat nichts angehen, immerhin benutzen wir ja keine echten Waffen.
Oh, und gleich ein Nachtrag. Das ist eine libertäre "Was ich privat mache, geht keinen was an!" Einstellung, die in dieser Debatte total fehl am Platze ist. Wie Birte zutreffenderweise in dem Zitat oben bemerkt hat, kann man uns als erwachsenen Menschen schwer verbieten, einer gemeinsamen Freizeitaktivität nachzugehen. Denn wir sind erwachsen, und bei dem Fall in dem Artikel ist schließlich von Kinder- und Jugendarbeit die Rede, das ist etwas ganz anderes. Das bedeutet allerdings nicht, dass es "den Staat" per se nicht zu interessieren hat, was erwachsene Menschen in ihrer Freizeit tun. Denn diese Erwachsenen können in ihrem organisierten Hobby durchaus schlimme Dinge anstellen, und die Aussage "immerhin benutzen wir ja keine echten Waffen" ist eine reichlich lahme Aussage. Ja, ich bin auch der Meinung, dass LARP als solches kein Gebiet zur Besorgniserregung der Behörden ist. Aber bei einer Aussage wie "Das geht den Staat nichts an" geht mir die Hutschnur hoch.

Wenn der Staat mit Geldern an einer Veranstaltung beteiligt ist, dann geht sie ihn was an. Punkt. Egal, ob sich da jemand auf den Schlips getreten fühlt, egal ob da jemand seine Privatssphäre verletzt sieht, egal, ob das unser Hobby betrifft: Die finanzielle Beteiligung gibt einer öffentlichen Behörde das Recht, nach den Inhalten zu fragen.

Weiterhin geht es "den Staat" sehr wohl etwas an, was organisierte Jugendarbeit so tut - egal, ob aus der öffentlichen Hand finanziert oder nicht. Denn wer im großen Stil mit jungen Menschen arbeitet, der beeinflusst auch im großen Stil junge Menschen. Da ist es sehr wohl im Interesse von uns, der Öffentlichkeit, was da gemacht wird. Denn diese jungen Menschen bilde ja schließlich einen Teil unserer Gesellschaft.
Dass die Leute vom Jugendamt überreagiert haben und eine falsche Entscheidung getroffen haben, dazu noch völlig un- oder fehlinformiert, das ist natürlich ärgerlich. Dass heißt aber nicht, dass die Arbeit in Jugendlagern "den Staat" nichts angeht.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
Michael B.
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Beitrag von Michael B. »

Sehr richtig. Denn eine sogenannte Heimattreue Deutsche Jugend hat sog. Jugendarbeit im Großen Stil betrieben und Jugendliche zu verfassungsfeindlichen Faschisten herangezogen. Das Resultat? Der Staat verbot, zum Glück, diese rechtsextreme Jugendorganisation.
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Jan_Schattling
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Beitrag von Jan_Schattling »

@Lars: Da stimme ich dir zu. Wenn es um Kinder und Jugendliche geht, sowie um staatlich geförderte Projekte hast du natürlich recht.
Ich bezog mich in meiner Aussage eher auf das was wir, als mündige Erwachsene, so machen.
Das hätte ich deutlicher machen sollen. :)

Mir ging es auch um folgenden Kommentar.
Gewaltpraevention.

Schritt 1: Verbot von Ritterspielen.
Schritt 2: Verbot von Football und Rugby.
Schritt 3: Verbot aller Kontaktsportarten.
Schritt 4: ???

So langsam wird das echt laecherlich! Angesichts von mehr als 9000 registrierten Waffenbesitzern im Kreis Winnenden, mit mehr als 33000 (dreiunddreizigtausend) Waffen (der Ort Winnenden hat ca. 27000 (siebenundzwanzigtausend) Einwohner), sollten nicht Mittelalterfestspiele auf dem Pruefstand stehen, sondern die liberalen Waffengesetze in unserem Land!
#8 von Private Paula, am 02.04.2009 um 22:16
Auch wenn ich selber das Waffenrecht in manchen Bereichen als eher lächerlich überzogen betrachte, kann etwas nicht in Ordnung sein, wenn der Staat bei sowas eingreift.
Wie gesagt, solange wir als Erwachsene tun und lassen dürfen was wir wollen ist ja alles ok, aber sowas artet ja gerne aus.
Und ehe man sich versieht macht die Ortspolizei den Waffencheck und eine Mitarbeiterin des Jugendamtes protokolliert alles mit ner Digitalkamera.

Um es zusammen zu fassen.
Ich halte die Tendenz des deutschen Staates, alle die etwas tun was nicht der normalität entspricht, per se als schlecht einzustufen für Problematisch.
Dabei haben wir vermutlich ein geringeres Gewaltpotential als der typische deutsche Kneipensäufer, fallen aber mehr auf, und sind darum ein Problem.
Und das finde ich schade. :(
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Gerade beim Waffengesetz will ich mal einen unliebsamen Kommentar loslassen: Das deutsche Waffenrecht ist ausreichend.
Genauso wie es ausreichend geregelt ist, dass niemand über eine rote Ampel gehen darf.
Interpretiert das wie ihr wollt.
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
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Daniel Baalmann
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Beitrag von Daniel Baalmann »

ich halte es für unnötig, hier jetzt eine Diskussion über das Waffenrecht loszutreten, da jedem klar sein sollte, dass wir als Larper mit Spielzeug/Sportgeräten kämpfen, die nichts mit einer ernstzunehmenden Waffe zu tun haben. Des weiteren stimme ich auch zu, dass der Staat sehr wohl das Recht und auch die Pflicht hat, Jugendarbeit zu kontrollieren, siehe Beispiel HDJ oben.
In diesem speziellen Fall haben wir es halt einfach mit einer absoluten Fahleinschätzung unseres Hobbys zu tun, die zu der falschen und aus gewisser Sichtweise leicht lächerlichen Entscheidung führte, betreffender Veranstaltung die finanzielle Zuwendung unter der Devise "Gewaltprävention" zu entziehen...
Inwiefern diese Entscheidung jetzt etwas mit einfach nur finanziellen Einsparungen (an der absolut falschen Stelle) oder der erwähnten "Die sind anders, die sind schlecht"-Logik zu tun hat, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall hat da irgendjemand im Jugendamt seine Hausaufgaben nicht erledigt und mächtigen Unsinn verzapft...
das ist meine Meinung :wink:
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