Sterberegel im Phönix

Fragen, Anmerkungen und Interpretationen zum Phönixlarp-Regelwerk
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Phillipo Bauer
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Beitrag von Phillipo Bauer »

5 Tränke pro Tag.
Jeder weitere bedeutet CP an SP.
Beim Heiltrank wären das dann 5 SP, jedoch setzt der Effekt ein.
D.h. Ein Char der auf Null ist, sonst aber 13 Lebenspunkte hätte ist danach auf 8:
0 + 13 - 5 = 8 :)
Torben Freytag
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Beitrag von Torben Freytag »

Hmm woher kommt das beispiel wohl :lol:
"Die Kirche ist kacken, schon klar"
Felix N.
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Beitrag von Felix N. »

Ich frage mich ja immer noch, warum man von den ursprünglichen Regeln abweichen muss. Es gibt eine Regel für schwerverletzte Charaktere (Seite 48-49 im Regelwerk), die letztendlich auch dafür sorgen soll, dass man erkenn ob sein Gegner dem Tode nah ist. Um an dieser Stelle mal bei Benjamins Zwergenbeispiel zu bleiben, bedeutet dies, dass ich so lange auf den Zwerg einkloppe, bis er vor schmerzen auf die Knie etc. fällt, dann weiß ich genau, der nächste Schlag würde ihn töten und kann mir überlegen, ob ich ihn setzte oder nicht. Das praktische bei der vorhandenen Regelung ist auch, dass der Zwerg nicht bewusstlos ist, sondern z.B. noch um Gnade winseln kann. Es gibt an dieser Stelle eine große Vielfalt an Möglichkeiten dem Gegner zu zeigen, dass es gleich für einen vorbei ist und im das töten somit bewusst zu machen, es ist halt eine Frage von Rollenspiel. An dieser Stelle sind eigentlich auch schon die Heiler gefragt, da ein schwerverletzter Charakter nicht mehr allzu viel machen kann. In dieser Situation gibt es auch genug Spielraum für schöne Heilerzenen, sie müssen halt nur genutzt werden.

Rein aus regeltechnischer Sicht finde ich die erprobte „Sterbevariente“ mit den -5LP unglücklich gewählt, da ein normaler Startcharakter mit seinen 7LP am Anfang mit einem normalen Schwert immerhin 12 mal getroffen werden muss, damit er wirklich auf der Stelle tot ist! Ich wäre stark dafür, sollte diese Regel Einzug ins Regelwerk finden, dass man entweder die normalen LP von 7 verringert, oder (was ich schöner fände) die -5 auf -2 senkt, dann sind die nächsten zwei Schläge mit einem normalem Schwert wirklich tödlich, wird man hingegen von einem Zweihänder oder jemanden der sich mit seiner Waffe auskennt getroffen reicht einem halt sofort Tenebra die Hand.
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Phillipo Bauer
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Beitrag von Phillipo Bauer »

Sicher gibt es die Spanne der 2 LP für schwer verletzte. Aber mal ehrlich, wie oft kommt es vor dass man sie, zu Zeiten in denen an jeder Ecke ein Dämon lauert, der mit 7 um sich prügelt, trifft?
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich entweder relativ unverletzt bin, oder aber tot. Erst bei "-5" das Zeitliche zu segnen finde ich allerdings auch etwas überzogen, es stimmt schon, irgendwie verliert es dadurch an Risiko und somit auch den Nervenkitzel aufgrund dessen ich Phönix spiele.
"-2" Fände ich eher angemessen, dann hat man eine Spanne von 4 LP in denen man (in der Regel) Kampfunfähig ist und eben einen Bereich von 2 Punkten in dem man sich nicht mehr selbst helfen kann. Ich denke dann kann man auch die Regelung der Heiltränke so belassen, vielleicht optional, dass sie nur das Maximum an LP füllen, d.h. du bist auf -2, hast sonst 8 und bist dann durch den Heiltrank nicht auf Acht sondern eben nur Sechs, oder eben Eins sollte es bereits der Sechste Heiltrank sein.
Ich persönlich fände die Regelung sehr schön und sehe sie irgenwie als Kompromiss zwischen den momentan ja doch recht festgefahrenen Pro und Contra Fronten ;)
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Frank Bauer
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Beitrag von Frank Bauer »

Mathias Kock hat geschrieben:Für mich ist das nur eine weitere Regel, die, wenn es SC vs. SC geht, große Spielergruppen weiter bevorzugt, die haben dann 3 Heiler und die besagten 10 Heiltränke (weil noch 3 Alchmisten) dabei und gut. Da mal jemanden gezielt abmurksen ist eh schon schwer genug, da braucht es keine weitere Regel, die das noch weiter erschwert.
Diesen Aspekt finde ich bedenkenswert. Danke für den Einwand, daran hatte ich bisher noch nicht gedacht.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, warum man mit Regeländerungen sehr vorsichtig sein muß, da sie möglicherweise das Gesamtgefüge stärker beeinflussen als man zuerst denkt.

Zu Felix:
Die Theorie ist zwar prima, das man bei 2 LP schon umkippt, aber die Erfahrung zeigt, das die Schläge so schnell kommen, oder so heftig sind, das 2 LP eine sehr geringe Spanne zwischen noch voll kampffähig und tot sind. Wie Philippo schriebt, hat man selten zeit, schnell genug bewußtlos zu Boden zu gehen, bevor man die nächsten 2-4 TP kassiert. Zumal der Kämpfer, der tatsächlich nur 1 TP Schaden macht, ein sehr seltenes Geschöpf ist.
Und jetzt bitte keine Diskussionen darüber, das man ja auch schon früher umfallen kann. Klar kann man, machen aber die Wenigsten, da der Kampf dann 10 Sekunden vorbei ist.
Ob die Grenze zu tot nun bei -5 oder -2 liegen sollte, ist diskutabel, aber zweitrangig. Da beschäftigt mich der Einwand von Matthias oben mehr.
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Heiko Weber
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Beitrag von Heiko Weber »

Hallo Leute,

soweit ich die Regeländerung verstehe soll sie vor allem das sterben durch Unfälle eindämmen. Eine Falle die 5 Schaden macht verletzt Menschen schwer, killt aber Elfenmagier (dunkel) sofort.

Alle meine gestorbenen Charaktere würden mir dieser Regel heute noch leben.

ABER:

Wenn ein Spieler bewusst abgemurkst werden soll, verhindert die -5 TP Regel dieses unter Umständen. Deshalb würde ich folgende Zusatzregel einführen:

Ein regungsloses (sich nicht verteidigendes) Lebewesen kann von jedem, der eine Waffenfertigkeit besitzt, gezielt getötet werden. Dieses Töten muss deutlich ausgespielt werden und mit den Worten "Todesstoss" (da ist er wieder!) dem getöteten mitgeteilt werden.

Damit wird der Hilflose geköpft, oder die Halsschlagader durchtrennt, oder was auch immer. Ansonsten hat man nämlich auch das Problem, das man jemanden vielleicht auf 0 TP gebracht hat, danach aber 10 Minuten an ihm rumschnitzen muss, weil er leider einen Plattenpanzer anhat.
Ebenso darf "Gewandtheit" bei einer regungslosen Person auch nicht gelten, sondern nur wenn die Person aktiv kämpft oder rennt.

Ausnahmen von dieser Regel können natürlich bei Monstern und Untoten gemacht werden, die keine vitalen Körperteile besitzen.

Ähnliches könnte man für Fernwaffen und Kampfzauber und Medizin definieren.

Was haltet Ihr davon?

Gruß
Heiko
Das beste an meinem Job ist der Drehstuhl!
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Frank Bauer
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Beitrag von Frank Bauer »

Hallo Heiko,
ebenfalls ein bedenkenswerter Einwand.

Aber das Wort "Todesstoß" kommt mir nicht auf ein Phönixspiel.

Man könnte definieren, das ein bewußtlos am Boden Liegender ein so leichtes Ziel ist, das er weder durch Gewandtheit noch durch Rüstung geschützt ist, denn der Zuschlagende hat die Gelegenheit, auf ungerüstete Stellen zu schlagen oder zu stechen (das muß dann nicht ausgespielt werden, sondern würde so definiert).
Dieser Vorschlag sei aber nur als Diskussionsgrundlage verstanden.
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Simon Sünd'er
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Beitrag von Simon Sünd'er »

Servus,

einer der großen Unterschiede von Phönix zu anderen Systemen war und ist bisher noch, dass man tot ist, sobald man unter 0 LP kommt und es keinen "Todesstoß" gibt.

Ich weiß nicht, warum die -5 LP Regel eingeführt wurde. Die ganze Diskussion dreht sich doch nur darum, dass Chars nicht so schnell sterben. Oder liege ich da so falsch?

Ich verstehe die Diskussion nicht,
1. wir haben in Phönix schon 7 LP, was im Vergleich mit anderen Systemen relativ viel ist und keine Trefferzonen, d.h. ein Plattenbeinling schützt auch die Brust.
2. Krieg ist die Hölle und man kann dabei sterben. Wer dies nicht in Kauf nimmt, der muss daheim bleiben oder sich dementsprechend rüsten. Es gibt im System genug Möglichkeiten sich konventionell, magisch oder durch Tränke zu rüsten bzw. zu verstärken.
3. um mal realistisch zu bleiben (LOL und das in einem Phantasie Bereich) ist es doch schon übertrieben, dass ein ausgebildeter Ritter, also Waffenschaden 2 TP (Lange Waffen + Waffenspezialist) für einen einfachen Bauer ganze 4 Schläge braucht um ihn ins Jenseits zu befördern.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das Regelwerk den Tod eines Charakters schon die angemessene Bedeutung zumisst. Und ich kann nur Felix beipflichten, dass gute Regeln für schwerverletzte Chars gibt, man muss sie nur ausspielen.

Jedoch ist das Argument von Phillipo mit dem Dämon mit 7 TP nicht ganz von der Hand zu weisen.
Dies ist meiner Meinung nach jedoch kein Regelproblem, sondern das der jeweiligen Orgas. Warum schicken die so einen "Totschläger" los? Dies ist aber Orga Entscheid.
(Mir fallen auf Anhieb mehrer Gründe ein, warum so ein 7 TP Dämon auftauchen kann (nur so nebenbei :twisted: ) und es trotzdem stimmig bleibt mit dem oben geschriebenen).

Es gibt keinen und wird keinen Todesstoß in Phönix geben!
In Anbetracht dieser unumstößlichen Tatsache muss man eine Grenze festlegen, ab der der Char tot ist. Bisher war diese bei 0 LP.

Diskutiert doch eher mal, ob es nicht sinnvoller wäre, Trefferzonen einzuführen und den Grundsatz aufzunehmen, dass Rüstung nur da schützt, wo sie getragen wird.

Simon
Es ist leichter, die Menschen zum Jubeln zu bringen als zum Nachdenken.

Spiele, damit du ernst sein kannst. Denn das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens. (Aristoteles, 384-322 v.Chr.)
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Benjamin Schmidt
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Beitrag von Benjamin Schmidt »

hy simon.
die aussage das die regelung dazu dienen soll das man später stirbt oder länger lebt ist eine Nebenwirkung, nicht aber die idee.

es geht einzig und alleine um:

beispiel 1.

wenn dein charakter mich intime ankotzt, ich auf dich einschlage , bis du auf -1 bist und dann weg gehe weil ich mir für ein ´´Gnade gewähren´´ zu stolz/eitel/blöd bin,und du dabei stirbst.

beispiel 2

10 Orks stürmen in ein lager und verteilen etwas kloppe, wobei 5 spieler sterben obwohl die orga das vermeiden wollte. (auch wenn genau solche warscheinlichkeiten den reiz für einige bei phönix ausmachen)


wenn nun all diese charaktere mit -1 bis -5 LP am Boden liegen, dann kann ich mir nach beispiel 1 überlegen, ob ich nun weg gehe, dich der medizin überlasse oder auf dich einkloppe wie ein irrer und mir damit neue ´´freunde´´ mache.

die orks können genau so 2 der gefallenen auf -6 prügeln wenn es das spiel, die rolle oder was auch immer erfordert.


Die Tauglichkeit und spielbarkeit ist ja auch keine regeländerung, sonder nur ein versuch, um bei der Carta sitzung angesprochene spielbarkeiten mal getestet zu haben und beurteilen zu können.

sollten wir diese -HAUSREGEL- wieder einsätzen, denke ich, das der ´´reanimierte spieler tatsächlich 12 stunden lang handlungsunfähig ist und auf ärztliche betreuung angewiesen. und das ein heiltrank nicht alle Lp füllt sondern nur auf 0 Lp rettet, worauf hin ebenso 12 h Ärtztliche beträuung nötig sind ( handlungsunfähig / kein zauber kein kampf keine schösser öffnen, nicht mal lesen- nur atmen essen trinken,leiden)

aber wie gesagt es handelt sich lediglich um eine Hausregel im Praktikum^^

lg benny
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Lars Büker
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Beitrag von Lars Büker »

Frank Bauer hat geschrieben: Aber das Wort "Todesstoß" kommt mir nicht auf ein Phönixspiel.
Frank Bauer hat geschrieben:DAS THEMA TODESSTOSS IST VON TISCH!
Es wird bei Phönix keinen Todesstoß geben. Dieses Unwort ist leider beim laut Nachdenken über eine neue Lösung publik geworden.
Die neue Sterberegel ist eine Todesstoßregel, auch wenn sie nicht so heißt. Da kann man Wortklauberei betreiben wie man will. Denn:

Bei der berühmten Todesstoßregel von DragonSys verhält es sich so:
Steckt ein Charakter eine kritische Anzahl von Treffern ein, geht er bewusstlos zu Boden. Er ist noch nicht tot, sondern verblutet binnen weniger Minuten oder stirbt, wenn ein anderer Spielteilnehmer eine deutliche Aktion ausführt, um ihn zu töten.

Bei der neuen Phönixregel hingegen verhält es sich so:
Steckt ein Charakter eine kritische Anzahl von Treffern ein, geht er bewusstlos zu Boden. Er ist noch nicht tot, sondern verblutet binnen weniger Minuten oder stirbt, wenn ein anderer Spielteilnehmer eine deutliche Aktion ausführt, um ihn zu töten.

Bei DragonSys gibt es Trefferzonen, die eine bestimmte Anzahl an Treffern aushalten, bei Phönix gibt es Lebenspunkte und Schadenspunkte. Bei DragonSys sagt man "Todesstoß" und schlägt den am Boden liegenden, bei Phönix sagt man den Schadenswert an und schlägt den am Boden liegenden. Bis auf ein paar kosmetische Unterschiede sind die Regeln exakt gleich, lediglich das sie umgebende Regelwerk unterscheidet sich. Wegen erlebter Resultate (Niedrige bis nonexistente Sterberate, Kampf als reiner Unterhaltungszweck, NSC-Jagd als Pausenbeschäftigung)
bin ich gegen eine solche Regel.
Benjamin Schmidt hat geschrieben: beispiel 1.
wenn dein charakter mich intime ankotzt, ich auf dich einschlage , bis du auf -1 bist und dann weg gehe weil ich mir für ein ´´Gnade gewähren´´ zu stolz/eitel/blöd bin,und du dabei stirbst.
Das ist natürlich schade und ein kreuzdämliches und unsoziales Verhalten seitens des Totschlägers. Ist denn aber die soziale Inkompetenz Einzelner Grund genug für eine solch einschneidende Regeländerung?
Benjamin Schmidt hat geschrieben: beispiel 2
10 Orks stürmen in ein lager und verteilen etwas kloppe, wobei 5 spieler sterben obwohl die orga das vermeiden wollte.
Es ist nicht Aufgabe der Orga, die Spieler zu erziehen oder ihnen ihr Spiel vorzuschreiben. Wenn eine Gruppe von Orks beschließt, marodierend durch ein Spielerlager zu ziehen, und wenn die Spieler zu unorganisiert, unbewaffnet, unerfahren oder un-wasauchimmer sind, um sich ordentlich zu verteidigen, dann zahlen sie den Preis in Blut. Das war immer Teil des Spiels, und es soll doch bitte auch in Zukunft so sein. Du hast nämlich völlig Recht: Das ist Teil des Reizes und ein Grund, Phönix zu spielen anstatt was anderes.
Sollten die erwähnten Orks NSC unter Orgabefehl sein und nicht eigenmotivierte Spieler, dann gilt das gleiche und noch viel mehr: Wenn die Orga NSC sendet, um "ein bisschen Kloppe zu verteilen" und dabei aber vermeiden will, dass es zu Toten auf der Spielerseite kommt, dann liegt da ganz doll was im Argen. NSC, die bloß ein bisschen Hauen, aber niemanden töten dürfen, sind ein beliebtes Mittel auf nicht-Phönixspielen, um die Spieler beschäftigt und bei Laune zu halten. Sie sind Animateure und Schießbudenfiguren, auf die Spieler ein wenig einhauen dürfen, um sich nicht zu langweilen. Wenn aber gar keiner umkommen soll, dann kann sich die Orga diesen Angriff sparen und gleich was besseres inszenieren. Und nun ein Appell an jeden, der das hier liest: Spart euch Ausführungen über Zermürbungstaktik oder Guerillakriegsführung, bei der das Verwunden von Feinden wichtiger ist als das Töten. Davon spreche ich nicht, darum geht es nicht. Wo gehobelt wird, da fallen Späne, und wo Orks durch ein Lager marodieren, da kann es Tote geben. Das muss so sein, sonst kommt das ganze Spielerlebnis ins wanken.

Benjamin Schmidt hat geschrieben:wenn nun all diese charaktere mit -1 bis -5 LP am Boden liegen, dann kann ich mir nach beispiel 1 überlegen, ob ich nun weg gehe, dich der medizin überlasse oder auf dich einkloppe wie ein irrer und mir damit neue ´´freunde´´ mache.

die orks können genau so 2 der gefallenen auf -6 prügeln wenn es das spiel, die rolle oder was auch immer erfordert.
Klar geht das. Es wird aber selten passieren. Hier setzt die Psychologie der Spielteilnehmer ein: Keiner möchte eigentlich ein Schwein sein. Wenn man es derart umständlich mach jemand zu töten und wenn ein derart ausführlicher, expliziter Tötungsakt notwendig ist (Ja, es ist ein Todesstoß!), dann steigt die Hemmschwelle. Meine Erfahrung auf Todesstoßspielen hat zwei deutliche Trends in der Verhaltensweise der Spieler gezeigt:
1. Die Bereitschaft zum Einsatz von Gewalt steigt erheblich. Weil das Opfer eben nicht gleich stirbt, sondern Handlungsunfähig wird, und weil das eigene Leben kaum in Gefahr ist, werden Meinungsverschiedenheiten, Missverständnisse, Streit oder schlechte Laune sehr schnell durch Waffengewalt gelöst.
2. Die Anzahl der tatsächlichen Todesfälle sinkt. Weil eben nur wenige tatsächlich an jemanden herantreten wollen und sagen, "Ich bringe dich nun um, du bist tot", und weil viele Spieler, die so bewusst und damit absichtlich getötet werden, dass als besonders "gemein", "böse", "Total arschloch" oder traumatisierend empfinden, geschieht es selten, dass jemand explizit getötet wird.

Das sind Verhaltensweisen, die ich bei Phönix nicht sehen will.
Benjamin Schmidt hat geschrieben: sollten wir diese -HAUSREGEL- wieder einsätzen, denke ich, das der ´´reanimierte spieler tatsächlich 12 stunden lang handlungsunfähig ist und auf ärztliche betreuung angewiesen. und das ein heiltrank nicht alle Lp füllt sondern nur auf 0 Lp rettet, worauf hin ebenso 12 h Ärtztliche beträuung nötig sind ( handlungsunfähig / kein zauber kein kampf keine schösser öffnen, nicht mal lesen- nur atmen essen trinken,leiden)
Das fände ich nicht gut. Wem sollte das Gefallen? 12 Stunden herumliegen, während man Spielen und was vom LARP erleben könnte? Da würde ich ja eher Selbstmord in Betracht ziehen und neu einchecken. Diese Ganze Regelung klingt sehr Pen&Paperhaft: Viele umständliche Details, auf die man achten muss (Dauer, seit der ein Verwundeter am Boden liegt, genaue Anzahl der Stunden, die er krank herumliegen muss),
ein hoher Aufwand an Kontrolle (es ist einfach, in einer P&P Runde bei sechs verschiedenen Spielern gleichzeitig die Zeit zu stoppen, seit der sie verwundet herumliegen, verglichen mit sechs LARPern, die im Dunkeln im Gelände verstreut sind, und gleiches gilt für die Genesungszeit), und eine sehr ausführliche und wortreiche Regelformulierungen. Für Spielregeln gilt das gleiche wie für mathematische Formeln und Gesetzestexte: Je einfacher und eleganter, desto besser. Außerdem: Wenn einem Schwerverletzten einfach zwei Heiltränke eingeflößt werden, dann ist die ganze schöne 12-Stunden-Regel ohnehin hinfällig, da kann man sie auch gleich weglassen. Statt eines Heiltrankes darf man hier natürlich auch Heilmagie oder weitere große Operationen einfügen: Wenn eine Große OP bei allen anderen Verletzungen sämtliche LP wieder herstellen kann, warum nicht auch hier?

Wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass wir ein Spiel spielen und nicht LARP: Re-enact European Medieval Times. Ein Spiel muss zwangsläufig vereinfachen und abstrahieren, um flüssig spielbar zu sein. Natürlich ist es realistischer, wenn Heilungsprozeduren langwierig sind und ausgespielt werden müssen, aber dann sollte zum einen die große OP gänzlich abgeschafft werden (denn sie stellt ja alle LP auf einmal wieder her), und zum anderen sollten wir dann auch Wundbrand und andere Infektionskrankheiten darstellen. Ganz zu schweigen von einer gründlichen und weitreichenden Überarbeitung des Kampfsystems. Das tun wir aber nicht, und das wollen wir nicht, weil wir eben ein Spiel spielen, das Spaß machen soll, nicht eines, bei dem wir das Mittelalter originalgetreu abbilden wollen. Beim Cowboy-und-Indianer spielen machen Kinder auch dutzende Dinge "falsch", aber nur so funktioniert es und so macht es am meisten Spaß. Das ist das Wesen des Spiels: Es vereinfacht.

Eine Frage, die dieser ganzen Diskussion zu Grunde liegt, ist die Folgende: In wie weit sollten Regeln das Verhalten von Spielern steuern? In wie weit ist es Aufgabe des Regelwerkautors, das Verhalten und die Einstellung der Spieler durch seine Regeln vorzugeben?
Das von Benni oben geschilderte Verhalten, bei welchem ein Spieler aus scheinbar nichtigen Gründen einen anderen erschlägt, ist asozial und ärgerlich. Ist das allerdings Anlass genug, eine Regel zu erlassen, die das Töten von Spielercharakteren für alle Spieler unter allen Umständen derartig erschwert? Ist es Aufgabe der Hauptorga, Spielregeln zu erlassen, die das Verhalten einzelner asozialer korrigieren sollen?
Ich habe wiederholt das Argument gelesen, dass die Integration und das Spiel von Heilern gefördert werden sollte. Das finde ich gut und begrüßenswert. Aber auch hier müssen wir uns Fragen: Ist eine solche Regel dafür das richtige Mittel? Wir haben schon die zutreffende Argumentation gehört, dass Phönix bereits über eine Regel für Schwerverletzte und für Bewusstlosigkeit verfügt. Es ist nicht Schuld des Regelwerkes, dass die Spieler in der Mehrheit einfach stehen bleiben, bis sie einen tödlichen Hieb erhalten, ihre eingesteckten Treffer nicht darstellen und nicht rechtzeitig einen Heiler aufsuchen. Niemand ist gezwungen, mit nur zwei LP in der Schlachtreihe stehen zu bleiben. Dennoch passiert es ständig. Ist es nun die richtige Reaktion, dieses Fehlverhalten in der Risikobewertung durch eine Regel aufzufangen, die das Sterben deutlich unwahrscheinlicher macht?

Ich halte es für den falschen Ansatz, den betrachteten Zustand in Phönix mit einer Regeländerung beheben zu wollen, zumal mit dieser. Es mag sein, dass es zu viel mehr Einsatz von Heilern kam und die Spieler eine Menge schöne Rettungsaktionen gespielt haben, aber die langfristigen Effekte und die latente Bewegung hin zu einem Todesstoßsystem, in dem Gewalteinsatz ohne Todesfolge an der Tagesordnung ist, halte ich für einen zu großen Preis. Lasst uns lieber diesen Feldversuch als gutes Beispiel nehmen, wie viel Spaß das Ausspielen von Verwundung machen kann und wie lohnenswert (Spielspaßmäßig) der Einsatz von Heilern und das erretten von Verwundeten sein kann. Dieser Borbano-Versuchsballon sollte uns als Vorbild für Spielerverhalten dienen, nicht aber für einen Regelentwurf.
In Wirklichkeit bin ich viel hübscher.
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Benjamin Schmidt
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Beitrag von Benjamin Schmidt »

großartig wieviele gedanken und szenarien sich in deinem kopf abspielen und löblich, das du dir darum ernsthaft gedanken machst. aber ich möchte nöch einmal erwähnen, das es eine nicht niedergeschriebene SONDERREGELUNG war ist und bleibt!! in phönix wird gestorben wie bisher und und glaube mir, wenn wir im gremium eine regelauslegung veröffendlichen dann haben wir genau diese auch lang und breit mit allem für und wieder durchdacht und den nötigen ernst und sinn durchgekaut. diese sterberegelung ist eine deutlich abgeflachtere und von mir und der Borbano angetestete Hausregel, die zur änderung im regelwerk aber ohnehin so nicht zur diskusion steht.

trotzdem danke für deine meinung und immer her mit weiteren!!

freundlichst der BennY mit Y

edit:

Frank: das WORT Todesstoß kommt auf kein Phönixspiel....SIGNED
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Mathias K.
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Beitrag von Mathias K. »

Ich halte wie bereits gesagt auch nix davon und stimme Lars weitesgehend zu, bis auf hier:
Benjamin Schmidt hat Folgendes geschrieben:

beispiel 1.
wenn dein charakter mich intime ankotzt, ich auf dich einschlage , bis du auf -1 bist und dann weg gehe weil ich mir für ein ´´Gnade gewähren´´ zu stolz/eitel/blöd bin,und du dabei stirbst.
Das ist natürlich schade und ein kreuzdämliches und unsoziales Verhalten seitens des Totschlägers. Ist denn aber die soziale Inkompetenz Einzelner Grund genug für eine solch einschneidende Regeländerung?
Kreuzdämliches und unsoziales Verhalten sehe ich da nicht, schließlich hat Benjamin "Intime ankotzt" geschrieben. Der Char muss mich doch Intime "stören", sonst will ich ihm ja nicht ans Leder. Dämliches Verhalten wäre es für mich, wenn ich den Spieler outtime nicht mag und ihm deshalb den Char abmurkse.

Wem die "Sterbe-Hausregel" gefällt, soll gerne danach spielen, ist für mich ok. Möchte die Orgas nur bitten im Vorwege darauf hinzuweisen, da ich die Spiele wohl nicht besuchen möchte.

Gruß Mathias
J. Kuchenbuch

Beitrag von J. Kuchenbuch »

Und woher kommt eigentlich diese geradezu bizarre Abneigung gegen das Wort Todesstoß? Basiert das jetzt auf reiner Dragonsys-Phobie oder gibt es da stichhaltige Argumente? Denn ansonsten würde ich mich der Meinung von Lars anschließen: Wenn es eine Todesstoßregel ist, kann sie auch so heißen.

Liegt das Problem nicht vielmehr darin, dass Kämpfer mit 2 LP eigentlich bereits so schwer verwundet sind, dass sie gar nicht mehr in der Schlachtreihe stehen könnten? Dieses Bewusstsein ist meines Erachtens ein bisschen über Bord gegangen. Wenn ich bei 2 Rest-LP schwer angeschlagen theatralisch zu Boden gehe, dann

a) wird in einem handfesten Schlachtgetümmel der kluge Gegner mich als ausgeschaltet betrachten und seine Aufmerksamkeit anderen zuwenden

b) kann er mir in einem Zweikampf (o.ä.) einfach den Rest geben – was er ohnehin getan hätte, wenn er noch ein paarmal auf mich stehend eingedroschen hätte.

Die hier vorgebrachten Argumente gegen "zu schweres Sterben", insbesondere "Rücksicht" bzw. "Spielerbespaßung", finde ich sehr ernst zu nehmen. Auf dem letzten Tulderon-Spiel z.B. trafen wir zwei intime sehr freche und unverschämte Charaktere, die wir nur deshalb nicht gemeuchelt haben, weil uns im Vorfeld angekündigt wurde, dass diese dann mit Sicherheit einen OT Nervenzusammenbruch bekommen würden.

Aus für mich nicht mehr wirklich nachvollziehbaren Gründen haben wir diese dann ziehen lassen – das wird mir hoffentlich in Zukunft nicht mehr passieren.
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Oliver Haag
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Beitrag von Oliver Haag »

@Mathias (und geringfügig auch Johann)


Ich muss Lars zustimmen. Ich empfindes es ebenfalls als "kreuzdämliches und unsoziales Verhalten" wenn man jemanden nur weil er einen ankotzt (oder vielleicht sogar nur frech und beleidigend war :wink: ) umbringt. Man sollte nur mit vernünftigen Grund, der schon mehr als nur eine Antipathie sein sollte, jemanden umbringen. Für alles andere könnt ihr ihn gerne Verprügeln (da gibt es eine Raufen Regel) oder meinetwegen sogar auf 0 schlagen und dann Gnade gewähren (das wortwörtliche Beine brechen halt ^^) die Möglichkeiten sind nahezu endlos und der Tod ist nur eine davon (und meines Erachtens ziemlich langweilig)

Natürlich stimme ich dir Mathias ebenfalls zu das es noch viel schlimmer ist wenn man es nur wegen OT Gründen macht.
"All dies ist schon einmal geschehen und all dies geschieht irgendwann wieder..."
Freundschaften sind die Basis! gez. Zwiebelmann

Lasst euch nicht von meinem Rang beeinflussen, er wurde mir vom Großinquisitor persönlich verliehen!
J. Kuchenbuch

Beitrag von J. Kuchenbuch »

Sicher, aber das geht am eigentlichen Punkt ein bisschen vorbei. Wer in einer Stadt wie Tulderon Ärger macht, muss mit Konsequenzen rechnen. Wer großen Ärger macht, der muss mit finalen Konsequenzen rechnen.

Jeden gleich umzubringen, weil er einen schief ansieht, ist mindestens genau so langweilig, wie niemanden umzubringen, egal, was er tut. Die Wahrheit liegt also in der Mitte. Aber sie hat meines Erachtens nichts mit einer Sterberegel zu tun, die es (aus welchen Gründen eigentlich?) immens erschwert, jemandem wirklich "finalemöng" ins Jenseits zu schicken.

Die Verwirrung kommt doch aus der Richtung "Warum soll das Sterben erschwert werden, wo viele doch ohnehin eine unangenehme Tendenz des seltener Sterbens ausmachen?"
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